IG Metall fordert Maßnahmen gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Es soll eine umfassende Erinnerungskultur geben, die den komplexen Dimensionen der Vergangenheit gerecht wird.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg und damit auch die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland. Dieser Tag markiere einen bedeutsamen Wendepunkt in der deutschen Geschichte und erinnere an Verbrechen sowie die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Kontext ruft die IG Metall dazu auf, sich den Herausforderungen unserer Gegenwart zu stellen und eine umfassende Erinnerungskultur zu entwickeln, die den komplexen Dimensionen der Vergangenheit gerecht wird.



„Insbesondere, wenn es nach wie vor gesellschaftliche Gruppen und politische Akteure gibt, die die Nazi-Verbrechen relativieren oder gar den Holocaust leugnen. Rassismus und Antisemitismus sind keine Erzählungen vergangener Tage, sondern weiterhin schlimme Alltagsrealität in der Bundesrepublik!", so Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter.

Die Gewerkschaft fordert daher eine Erinnerungskultur, die nicht nur Lippenbekenntnisse abgibt, sondern das Gedenken aktiv lebt. Denn die Realität sehe wie folgt aus: Eine jüngere Studie der Jewish Claims Conference zeige in europäischen Nachbarstaaten einen alarmierenden Wissensstand über den Holocaust. Der Hälfte der Befragten sei das Ausmaß an getöteten jüdischen Menschen nicht bewusst, nur ein Drittel hätte ein Vernichtungslager beim Namen nennen können und etwa 25 Prozent der Befragten unter 40 Jahren hielten die historische Darstellung der Shoah für übertrieben oder gar erfunden.

Wissen gegen rechte Strömungen


„Immer weniger Zeitzeugen weilen unter uns, daher kommen Gedenkstätten und Schulen eine immer wichtigere Rolle bei der Vermittlung historischer Inhalte zu. Doch ich sehe auch Betriebe in der Pflicht, ihre Rolle im Nationalsozialismus kritischer denn je aufzuarbeiten und so auch gesellschaftspolitische Leitplanken aufzuziehen, die unser gemeinsames demokratisches Verständnis fördern!", so Gröger. „Ein Land, in dem Milliarden für die Aufrüstung der Bundeswehr investiert werden, darf an der Wehrhaftigkeit seiner Demokratie nicht sparen. Im Jahr 2023 geben Rechtsextremisten einfachste Antworten auf komplexeste Fragestellungen. Eine zentrale Säule, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, ist hier die politische Bildung. Diese erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber rechtsextremen Strömungen!", führt der Gewerkschafter aus.

Parallel dazu müssten entschlossene Maßnahmen gegen Rassismus und Rechtsextremismus ergriffen werden, um den Angriffen auf eine offene und demokratische Gesellschaft entgegenzuwirken. Die IG Metall fordert die Politik auf, wirksame Maßnahmen zur Prävention und Intervention von rassistischen Übergriffen und Hassverbrechen zu ergreifen.

Das müsste sich ändern


Wichtige Maßnahmen gegen rechte Strömungen seien:
- Eine konsequente Strafverfolgung von rassistischen und rechtsextremen Straftaten und die Schaffung von effektiven Präventionsinstrumenten gegen Rassismus und Rechtsextremismus in der Gesellschaft.

- Die Stärkung der Antidiskriminierungsstellen und der Institutionen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus in den Ländern und Kommunen sowie die Förderung von zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.

- Eine kritische Reflexion über die Verbindungen von Rechtsextremismus in den Sicherheitsbehörden.

- Eine breite gesellschaftliche Debatte über die strukturellen Ursachen von Rassismus und Rechtsextremismus sowie die Förderung von Sensibilisierung und Bildungsarbeit in Betrieben, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen.

Die IG Metall ruft dazu auf, sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen, die auf den Werten der Solidarität und des Antirassismus basiert: "Der Tag der Befreiung soll als Mahnung dienen, dass wir uns immer wieder gegen antidemokratische Tendenzen zur Wehr setzen müssen und uns für eine Zukunft einsetzen, die frei von Hass und Diskriminierung ist."


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