ILE-Region Nördliches Harzvorland - Neue Förderperiode gestartet


Die ILE-Region Nördliches Harzvorland kann nun in die neue Förderperiode starten. Foto: ILE
Die ILE-Region Nördliches Harzvorland kann nun in die neue Förderperiode starten. Foto: ILE | Foto: ILE)



Region. Die ILE-Region Nördliches Harzvorland darf weiterarbeiten. Zum Jahreswechsel wurde die landesseitige Erlaubnis erteilt, jetzt kann mit der Umsetzung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) erneut begonnen werden.

Zur ersten gemeinsamen Sitzung traf sich die Lenkungsgruppe am vergangenen Dienstag in Schladen. Bereits Anfang 2015 hatte der freiwillige Zusammenschluss aus insgesamt neun Kommunen die gemeinsame Bewerbung beim Land Niedersachsen abgegeben, das mit dem ILE-Programm den ländlichen Raum stärken will. Das Nördliche Harzvorland galt dabei als neue Bewerberregi- on, da diesmal die komplette Samtgemeinde Elm-Asse (neu nun auch mit dem Gebiet der ehe- maligen Samtgemeinde Schöppenstedt) sowie von Anfang an die ländlichen Bereiche der Stadt Salzgitter mit dabei sind. Aber auch die anderen Partner der bereits erfolgreichen Zusammenarbeit von 2007 bis 2015 sind wieder mit im Boot: Die neue ILE-Region umfasst weiterhin die Samt- gemeinde Baddeckenstedt und Oderwald, Gemeinde Schladen-Werla und Stadt Wolfenbüttel (für ihre ländlichen Bereiche), Stadt Goslar mit dem Stadtteil Vienenburg, Gemeinde Liebenburg und Samtgemeinde Lutter am Barenberge. Insgesamt wohnen im ILE-Gebiet etwa 111.000 Menschen.

Viel zu tun


Unzählige Fachleute sowie Bürgerinnen und Bürger aus der Region hatten bis Ende 2014 am gemeinsamen Bewerbungskonzept mitgearbeitet. Im April 2015 folgte dann die frohe Botschaft: das Nördliche Harzvorland hatte es geschafft und erhielt erneut die ILE-Anerkennung. Seitdem warteten die regionalen Akteure auf das Signal zur Weiterarbeit, das nun endlich vorliegt. Damit verbunden sind beispielsweise verbesserte Fördermöglichkeiten für Projekte aus der Region sowie ein gemeinsames Regionalmanagement. Als Ergebnis der ersten gemeinsamen Sitzung verabredeten die teilnehmenden Hauptverwaltungsbeamten, Führungskräfte und Experten nun eine Reihe erster Schritte. Neue Aufgaben sind die Verbesserung der Daseinsvorsorge, die Weiterentwicklung der Hochwasserpartner- schaft hin zu einer integrierten Flussgebietsentwicklung sowie eine Unterstützung und Förderung des Kulturtourismus. „Außerdem wird es bei ILE wieder ansprechende Informationsange- bote und Beteiligungsmöglichkeiten geben“ stellte der Gastgeber, Bürgermeister Andreas Memmert, in Aussicht. Die Gemeinde Schladen-Werla hatte es übernommen, für alle ILE- Partner den Antrag beim Land zu stellen und sichert nun die Verwaltung und Federführung der Kooperation.
„Natürlich waren wir auch in der Zwischenzeit nicht untätig und haben im letzten halben Jahr weiter gut zusammengearbeitet“ betonte Liebenburgs Verwaltungschef Alf Hesse. Ein Beispiel seien etwa die Aktivitäten über den gemeinsamen Tourismusverband, seit alten ILE-Zeiten ein Erfolgsprojekt. Derzeit sind über den Verband alle Kommunen und weitere regionale Partner gemeinsam auf der Grünen Woche in Berlin vertreten. „In der Vergangenheit wurden viele vergleichbare Strukturen und Projekte entwickelt, die längst alleine weiter laufen. Deshalb ist jetzt Luft für neue Aktivitäten“, erklärte Marc Lohmann. Trotzdem habe ILE als verbindendes Element in den vergangenen Monaten gefehlt, da ist sich die Lenkungsgruppe einig. Neuen Handlungs- bedarf sah Oderwalds Samtgemeindebürgermeister beispielsweise bei den Themen Wohnen und soziales Leben auf dem Dorf.

„Wir werden ILE nutzen, um die Entwicklung der Samtgemeinde Elm-Asse in der Region voranzubringen“ ergänzte seine Kollegin, Samtgemeindebürgermeisterin Regina Bollmeier. Neben den Fördermöglichkeiten der ländlichen Entwicklung und vergleichbarer Programme setzt sie auf eine koordinierte Zusammenarbeit für ländliche Lebensqualität, z.B. in den Bereichen Mobili- tät und Naherholung. Die guten Erfahrungen der letzten Förderperiode wollen die ILE-Partner dabei natürlich nutzen, um auch künftig zu punkten. Besonders wichtig, so Jens Range, Bür- germeister der Samtgemeinde Baddeckenstedt, sei beispielsweise eine weiter enge Einbindung der Landwirtschaft. Hier haben sich außerdem wichtige Neuerungen in der Förderkulisse ergeben, so dass ILE die Betroffenen zeitnah informieren werde.

Regionale Vernetzung ist wichtig


„Wir sind froh, dass es jetzt weitergeht“ betonte Bernd Waldmann, Fachdienstleiter bei der Stadt Salzgitter. Gemeinsam mit den ILE-Partnern aus Goslar und Wolfenbüttel will er sich künftig um den fachlichen Austausch zum Thema Orts- und Stadtentwicklung in den ländlichen Bereichen kümmern. „Die Probleme sind in manchen Dörfern ähnlich und von unseren Erfahrungen kön- nen wir jeweils bestens profitieren“. Große Stücke hält auch Lutters Samtgemeindebürgermeister Bodo Mahns auf die regionale Vernetzung. „Daraus sind bisher schon die besten Projekte entstanden, gerade das Ehrenamt hat stark profitiert.“ Ähnliches erwartet Mahns nun auch in der neuen Förderperiode und will sich dafür einsetzen. „Wichtig ist, dass wir gemeinsam Projekte in der Region vorantreiben, die dem demografischen Wandel entgegenwirken“ sagte Helmut Borrmann, Fachdienstleiter bei der Stadt Goslar. Das zuständige Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Braunschweig, in Schladen vertreten durch Mirjam Olschewski und Jürgen Theuerkauf, steht unterstützend zur Seite. Hier müssen auch alle ILE-Förderanträge gestellt werden. Weitere Lenkungsgruppenpartner sind die beiden Landkreise Goslar und Wolfenbüttel, der Zweckverband Großraum Braunschweig, die Landwirt- schaftskammer Niedersachsen und der Tourismusverband Nördliches Harzvorland. Zur Auftakt- sitzung der Lenkungsgruppe außerdem mit dabei war gleich auch das neue Regionalmanage- ment. Von Projektfragen bis zu gemeinsamen ILE-Aktivitäten kümmern sich die Experten der Grontmij GmbH um ILE im Nördlichen Harzvorland. Informationen zur ILE-Region Nördliches Harzvorland gibt es unter www.noerdliches-harzvorland.de.


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