Oscar für die Region: "Im Westen nichts Neues" gewinnt vier Auszeichnungen

Das deutsche Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" ist bei der 95. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles mit vier Oscars ausgezeichnet worden.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Los Angeles. Das deutsche Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" ist bei der 95. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles mit vier Oscars ausgezeichnet worden. Das Werk des Wolfsburgers Edward Berger gewann in den Kategorien "Bester internationaler Film" sowie "Beste Filmmusik", "Bestes Szenenbild" und "Beste Kamera".



Insgesamt war die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarques für neun Oscars nominiert. In den Sparten "Bester Film", "Bestes adaptiertes Drehbuch", "Bester Ton", "Bestes Make-up und Hairstyling" und "Beste visuelle Effekte" konnten sich aber andere Filme durchsetzen. Großer Gewinner des Abends war unterdessen der Fantasy-Abenteuerfilm "Everything Everywhere All at Once" des Filmemacher-Duos Daniels. Das Multiversum-Spektakel war für insgesamt elf Oscars nominiert und konnte sieben der begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen, darunter für den "Besten Film" und die "Beste Regie".

Damit wurde der Film seiner Favoritenrolle gerecht, die er nach zahlreichen Siegen bei anderen Preisverleihungen eingenommen hatte. In der männlichen Hauptdarsteller-Kategorie gewann Brendan Fraser ("The Whale"). Einen großen Favoriten hatte es hier im Vorfeld nicht gegeben. Neben Fraser waren auch Austin Butler ("Elvis") und Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") Chancen zugerechnet worden.

„Meine herzlichsten Glückwünsche an Edward Berger und das gesamte Film-Team“, zeigt sich Oberbürgermeister Dennis Weilmann am heutigen Montag begeistert. „Mit Edward Berger schreibt ein gebürtiger Wolfsburger Filmgeschichte. Einen Oscar zu gewinnen ist die größte Auszeichnung Hollywoods, gleich vier Oscars verliehen zu bekommen, ist absolut fantastisch. Im Namen von Rat und Verwaltung habe ich Edward Berger heute schriftlich gratuliert und nach Wolfsburg einladen, um sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen.“

Edward Berger wurde 1970 in Wolfsburg geboren und wuchs in der Autostadt auf. Berger machte sein Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium und besuchte von 1990 bis 1991 die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig als Gasthörer. 1994 schloss er sein Regiestudium an der Tisch School of the Arts der New York University ab.

Braunschweiger Kamera


Es gibt übrigens noch einen kleinen Sieg für die Region. Für den Oscar nominiert war auch der gebürtige Braunschweiger Florian Hoffmeister für "Beste Kamera" in dem Todd Fields Drama "Tár".

Weitere Auszeichnungen


Bei den Frauen wurde Michelle Yeoh ("Everything Everywhere All at Once") mit dem Hauptdarsteller-Preis ausgezeichnet. In dieser Kategorie hatte sich in den vergangenen Wochen ein Zweikampf zwischen Yeoh und Cate Blanchett ("Tár") angedeutet. Bei den Nebendarstellern nahmen Ke Huy Quan sowie Jamie Lee Curtis für ihre Rollen in "Everything Everywhere All at Once" die begehrten Trophäen mit nach Hause. Ke Huy Quan war im Vorfeld auch als großer Favorit gehandelt worden, bei den Frauen galt das Rennen als relativ offen.

In der Kategorie "Bester Animationsfilm" gewann "Pinocchio" von Guillermo del Toro. Mit Spannung wird erwartet, wie sich die TV-Quoten für die Preisverleihung in diesem Jahr entwickeln werden. Im letzten Jahr hatte Schauspieler Will Smith für einen Eklat gesorgt, indem er den Komiker Chris Rock auf offener Bühne ins Gesicht schlug. Einige Beobachter erwarten, dass dies in diesem Jahr für mehr Zuschauer sorgen könnte.

Zudem waren mit "Avatar: The Way of Water" und "Top Gun: Maverick" gleich zwei Filme für den Hauptpreis nominiert, die weltweit die Milliarden-Marke an den Kinokassen knacken konnten. In Jahren, in denen Filme mit höheren Einspielergebnissen nominiert sind, gibt es auch oft einen kleinen Zuschauerschub bei den Oscars.


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