Berkeley. Die seit Monaten anhaltenden auffällig hohen Temperaturen zu Land wie auch in den Ozeanen rund um den Globus beunruhigen Klimaforscher. "Uns gehen die Superlative aus, diesen Anstieg zu beschreiben", sagte Zeke Hausfather, Wissenschaftler an der University of California Berkeley, dem "Spiegel".
Laut den Berkeley-Forschern ist es bereits so gut wie sicher, dass 2023 das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Messungen wird. Und mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent werde die mittlere Temperatur mehr als 1,5 Grad über den Durchschnittswerten der Referenzperiode 1850 bis 1900 liegen. Die weltweite Erhitzung bewegt sich derzeit am oberen Rand der von den Klimamodellen vorhergesagten Temperaturen - in denen die Erwärmung bereits eingepreist ist. Im Juli wurden mehrere Weltrekorde für die höchsten je gemessenen Werte aufgestellt.
Und: "Der September war komplett verrückt", sagte Hausfather. An jedem einzelnen Septembertag war die mittlere weltweite Temperatur höher als je zuvor an dem jeweiligen Tag seit Beginn der Statistiken im Jahr 1979. Die globalen Meeresoberflächentemperaturen übertreffen schon seit März alle historische Rekorde. Diese Anomalien sind besonders auffällig, weil sich die Wassermassen langsamer erwärmen.
Extrem hoch waren die September-Temperaturen in Mitteleuropa. In Frankreich wurden durchschnittlich 21,5 Grad Celsius registriert: 3,6 Grad mehr als im Septembermittel der Jahre 1991 bis 2020. In Deutschland betrug die Anomalie 3,4 Grad. Hier wurden im Schnitt 17,2 Grad gemessen.
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