Niedersachsen. Im niedersächsischen Kultusministerium gibt es Pläne, nach den Ferien den 12- bis 17-Jährigen Schülerinnen und Schülern ein Impfangebot an den Schulen zu machen. Noch gibt es dazu nichts Konkretes, aber der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte äußert sich in einer Pressemitteilung bereits skeptisch.
„Grundsätzlich sehen wir jede Maßnahme, die unsere Schulen coronasicherer macht, positiv. Je mehr Personen an Schulen geimpft sind, desto besser – aber: Es darf nicht zu einer Impfpflicht durch die Hintertür kommen", erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR.
"Absichtserklärungen reichen nicht aus"
Doch auch an der Durchführung hat man Zweifel. "Eine Impfung Jugendlicher ab 12 Jahren an den Schulen nach den Sommerferien muss auch organisatorisch durchdacht werden, Ankündigungen beziehungsweise Absichtserklärungen reichen nicht aus. Davon haben wir in der Vergangenheit schon genug aus Hannover zu hören bekommen", so Neumann weiter. Hier wolle man aktuell nur auf die Probleme bei der Beschaffung und Bezuschussung der Luftfilteranlagen für die Schulen hinweisen. Die Schulen selbst dürften durch die Aktion nicht weiter belastet werden, wenn es um die Organisation der Impfungen vor Ort gehe. "Unsere Schulen sind bereits jetzt sehr belastet, die Unterrichtsversorgung und -organistion für das neue Schuljahr ist noch nicht an allen Schulen in trockenen Tüchern. Da können wir uns nicht auch noch um die Impfungen kümmern", betont der Lehrerverband. Sehr hilfreich wäre eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), das würde die Impfakzeptanz bei vielen Eltern sicherlich erhöhen, so Torsten Neumann.
Auf alle Fälle müsse die Teststrategie beibehalten werden, besonders in den ersten beiden Schulwochen. "Es muss endlich gehandelt und nicht nur angekündigt werden, das gilt nicht nur für die Impfung der Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren. Schließlich wollen wir alle wieder so viel Normalität wie möglich an unseren Schulen“, so Neumann abschließend.
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