Braunschweig. "Das Nadelöhr ist derzeit eindeutig der Impfstoff", betont Peter Kropf, organisatorischer Leiter des Braunschweiger Impfzentrums, das am heutigen Montag der Presse in einem Rundgang vorgestellt wurde. Das Impfzentrum sei voll einsatzbereit, bislang habe man allerdings lediglich mit den mobilen Impfteams seit Silvester rund 400 Impfungen in Alten- und Pflegeheimen durchgeführt.
"Wir könnten sehr viel mehr impfen als wir es momentan machen", beklagte auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth. An Schuldzuweisungen wollte er sich allerdings nicht beteiligen. Wichtig sei, dass nun alle an einem Strang zögen, damit sich die Situation schnellstmöglich verbessere. Derzeit seien in der Braunschweiger Stadthalle vier Impfstraßen einsatzbereit. Stehe genug Impfstoff bereit, könne man die Kapazität auf acht Impfstraßen und acht mobile Teams ausbauen. Zwar fehlten noch die Erfahrungswerte, aber Peter Kropf rechnet damit, dass dann etwa 1.500 Impfungen am Tag möglich seien.
Wann es im Impfzentrum losgehen kann ist unklar
"Pünktlich zum 15. Dezember haben wir, wie vom Land gefordert, unser Impfzentrum einsatzbereit gemacht, das Personal hat seither in einer Reihe von Schulungen die Abläufe eingeübt", erklärt Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Bislang habe man lediglich 1.000 Impfdosen erhalten. Das reiche nicht einmal für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Braunschweiger Pflegeeinrichtungen, so Markurth. Wann die Impfungen im Impfzentrum selbst beginnen, stehe daher noch nicht fest.
Ulrich Markurth, Dr. Thorsten Kornblum und Peter Kropf (vorne v. li.) beim Rundgang. Foto: Alexander Dontscheff
Zunächst sollen über 80-jährige Personen, die nicht in Senioren- und Pflegeheimen leben, eingeladen werden. Die Einladung erfolgt über das Terminmanagementsystem des Landes Niedersachsen, das derzeit aber noch nicht freigeschaltet ist. Die Seniorinnen und Senioren werden zudem von der Stadtverwaltung persönlich angeschrieben und informiert. Dr. Thorsten Kornblum, Organisationsdezernent und Leiter der Task Force "Impfzentrum": "Wir können verstehen, dass gerade die Älteren zeitnah einen Impftermin vereinbaren möchten. Wir können hier nur um Geduld bitten. Wir haben mit der Einrichtung des Impfzentrums, der Organisation der Infrastruktur und des Personals unseren Beitrag bis hierher geleistet und warten nun auch auf die weiteren Signale des Landes."
Der Leiter des Impfzentrums, Peter Kropf, nahm am heutigen Montag 30 weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen, aus der Bundeswehr und Verwaltung in Empfang. Kropf: "Wir sind gut aufgestellt, werden uns weiter intensiv einarbeiten und freuen uns darauf, als Team zusammenzuwachsen und mit den Impfungen auch hier vor Ort zu beginnen zu können."
Wenn die Impfungen in der Stadthalle beginnen, werden die Besucher durch ausgeschilderte Impfstraßen im Einbahnsystem geführt. Eine Impfstraße gliedert sich in Anmeldung, Registrierung, ärztliches Beratungsgespräch sowie Impfstation. Für das ärztliche Beratungsgespräch sind vier, für die Impfung 16 Kabinen mit Stühlen, Tisch und Liegen eingerichtet. Im Anschluss an die Impfung stehen die geimpften Personen in einem Wartebereich für eine viertelstündige Ruhephase unter Beobachtung.
Peter Kropf zeigt, welches Material man bei der Anmeldung ausgehändigt bekommt. Einiges muss auch ausgefüllt werden. Foto: Alexander Dontscheff
Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen haben die Möglichkeit, sich mit ihren Fragen rund um die Covid-19-Impfung an die Hotline unter der Rufnummer 0800 9988665 zu richten. Die Hotline steht für allgemeine Fragen zum Impfen, aber noch nicht zur Vereinbarung von Impfterminen zur Verfügung.
Die DHL liefert den Impfstoff in diesen Paketen an. Diese mit Trockeneis gefüllt, damit der Impfstoff auf minus 70 Grad Celsius gekühlt bleibt. Foto: Alexander Dontscheff
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