Wiesbaden. Die Importpreise sind im Februar weiter zurückgegangen. Gegenüber dem Vormonat fielen sie um 2,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Im Vergleich zum Februar 2022 waren sie noch 2,8 Prozent höher. Damit hat sich der Anstieg im Vorjahresvergleich weiter abgeschwächt. Im Januar 2023 hatte die Veränderungsrate bei den Einfuhrpreisen gegenüber dem Vorjahr noch bei +6,6 Prozent gelegen, im Dezember 2022 bei +12,6 Prozent. Sie sind somit seit einem halben Jahr kontinuierlich gesunken.
Die Exportpreise sind im Februar 2023 um 6,6 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Auch hier hat sich der Anstieg gegenüber den Vormonaten abgeschwächt, wenn auch nicht so deutlich wie bei den Importpreisen. Dies hat dazu geführt, dass der Anstieg der Einfuhrpreise nun unterhalb des Anstiegs der Ausfuhrpreise liegt, so das Bundesamt. Energieeinfuhren waren im Februar 2023 um 8,1 Prozent billiger als im Februar 2022 und um 13,6 Prozent günstiger als im Januar 2023.
Dies hat maßgeblich zum abgeschwächten Anstieg des Gesamtindex gegenüber dem Vorjahresmonat und zum Rückgang gegenüber dem Vormonat beigetragen. Bei den Energieeinfuhren hatte es zuletzt im Januar 2021 einen Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr gegeben. Der Rückgang im Vorjahresvergleich sei vor allem durch den Preisrückgang bei importiertem Erdgas begründet. Die Preise lagen hier im Februar 2023 um 11,2 Prozent unter denen von Februar 2022.
Gegenüber Januar 2023 sanken sie um 25,2 Prozent. Die Preise für importiertes Erdöl waren um 10,3 Prozent niedriger, Steinkohle war 5,6 Prozent preiswerter als im Februar 2022. Über dem Vorjahresniveau lagen die Preise für Mineralölerzeugnisse (+2,3 Prozent) und für elektrischen Strom (+2,1 Prozent). Während sich elektrischer Strom auch gegenüber dem Vormonat verteuerte (+11,6 Prozent), verbilligten sich Mineralerzeugnisse gegenüber Januar 2023 um 5,7 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Februar 2023 um 5,3 Prozent höher als im Februar 2022. Gegenüber Januar 2023 stiegen sie um 0,3 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 3,7 Prozent über dem Stand des Vorjahres (-2,3 Prozent gegenüber Januar 2023), so die Behörde. Hauptverantwortlich für den Anstieg der Gesamtveränderungsrate bei den Importpreisen im Vorjahresvergleich waren im Februar 2023 die gestiegenen Preise für Konsum- und Investitionsgüter.
Die Preise für Konsumgüter lagen um 8,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (+0,3 Prozent gegenüber Januar 2023). Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 8,6 Prozent teurer (+0,2 Prozent gegenüber Januar 2023). Das war vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+17,5 Prozent gegenüber Februar 2022). Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu Februar 2022 für Fleisch und Fleischerzeugnisse (+20,9 Prozent), Obst- und Gemüseerzeugnisse (+19,2 Prozent) sowie für Milch und Milcherzeugnisse (+11,9 Prozent).
Insbesondere Schweinefleisch war deutlich teurer als vor einem Jahr (+58,0 Prozent). Auch gegenüber Januar 2023 stiegen die Schweinefleischpreise stark an (+8,0 Prozent). Dagegen wurden Milch und Milcherzeugnisse im Vormonatsvergleich spürbar billiger (-4,6 Prozent). Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 7,1 Prozent mehr als im Februar 2022 (+0,2 Prozent gegenüber Januar 2023). Das Preisniveau importierter Investitionsgüter war im Februar 2023 um 6,2 Prozent höher als im Februar 2022 (+0,5 Prozent gegenüber Januar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Maschinen (+7,4 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,2 Prozent). Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 9,2 Prozent über denen von Februar 2022 (+5,3 Prozent gegenüber Januar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+133 Prozent) und Eier (+64,2 Prozent), während Naturkautschuk (-26,8 Prozent) und Rohkaffee (-4,6 Prozent) zu niedrigeren Preisen importiert wurden.
Importierte Vorleistungsgüter waren 2,6 Prozent teurer als im Februar 2022. Gegenüber dem Vormonat Januar 2023 sanken die Preise für Vorleistungsgüter um 0,4 Prozent. Deutlich höher als im Februar 2022 waren hier vor allem die Importpreise für Stärke und Stärkeerzeugnisse (+63,8 Prozent), Holz- und Zellstoff (+24,3 Prozent) sowie für Papier und Pappe (+20,0 Prozent), hieß es. Der Index der Exportpreise lag im Februar 2023 um 6,6 Prozent über dem Stand von Februar 2022. Im Januar 2023 und im Dezember 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +7,8 Prozent beziehungsweise bei +10,6 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat Januar 2023 fielen die Exportpreise um 0,2 Prozent. Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im Februar 2023 die Preissteigerungen bei den Investitionsgütern. Sie wurden zu 6,6 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (+0,4 Prozent gegenüber Januar 2023). Hier waren insbesondere Maschinen (+9,0 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,6 Prozent) teurer als im Februar 2022. Investitionsgüter haben einen Anteil von etwa 46 Prozent an den Gesamtausfuhren. Ähnlich hoch war der Einfluss der Preisentwicklung der Vorleistungsgüter (+7,2 Prozent gegenüber Februar 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren. Hier waren insbesondere Glas- und Glaswaren (+20,8 Prozent), Papier und Pappe (+10,6 Prozent) sowie chemische Grundstoffe (+8,4 Prozent) teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Energieexporte waren im Februar 2023 um 7,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Zuletzt hatte es im Dezember 2020 einen Preisrückgang zum Vorjahr gegeben. Gegenüber Januar 2023 fielen die Energiepreise um 5,6 Prozent. Wie bei den Einfuhrpreisen lag dies auch hier an den gesunkenen Erdgaspreisen. Sie lagen im Februar 2023 um 24,2 Prozent unter denen des Vorjahres und verbilligten sich auch gegenüber dem Vormonat deutlich um 12,6 Prozent. Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen um 3,9 Prozent über denen des Vorjahres, verbilligten sich aber ebenfalls im Vergleich zu Januar 2023 (-5,3 Prozent), so die Statistiker.
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