Drütte. Am 11. April fand die Feier zum Gedenken an die Menschen statt, die als Zwangsarbeiter für die Reichswerke Hermann Göring im KZ Salzgitter-Drütte auf dem Gelände der heutigen Salzgitter AG gelebt und gearbeitet haben.
Viele von ihnen haben durch unmenschliche Behandlung und Misshandlung ihr Leben verloren. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Gedenkstunde teil, die maßgeblich von Auszubildenden der Salzgitter AG gestaltet worden war.
Zentral war dabei die Frage nach Recht und Gerechtigkeit, dargestellt am Beispiel des Ingenieurs Walter Mehnert. Nach Kriegsende war er einer von nur drei Verurteilten im Prozess um die Verbrechen der Reichswerke. Bedrückend die Zeugenaussagen, die verlesen wurden, die von unvorstellbaren Zuständen berichteten, von blanker Menschenverachtung.
Besonders anrührend war der Besuch von Angehörigen eines belgischen Zwangsarbeiters, die erst vor zwei Jahren von dessen Schicksal erfahren haben und nun sein Grab besuchen konnten, wie Ghalia El Boustami, Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für Salzgitter und Wolfenbüttel, die lange in Belgien gelebt hat, erfahren konnte.
"Nie wieder Krieg"
Ghalia El Boustami nahm gemeinsam mit Ercan Kilic, Grüne OV Salzgitter, und Ulrike Siemens, Grüne KV Wolfenbüttel, an der Veranstaltung teil. Nach der Kranzniederlegung kamen sie noch mit dem Betriebsratsvorsitzenden der Salzgitter Flachstahl AG Hasan Cakir ins Gespräch. Er berichtete davon, dass es gelungen sei, Mittel für die Erweiterung der Gedenkstätte zu bekommen. Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen für Toleranz und bestärkte den Aufruf: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
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