Inflation weiter mit Abstand größte Sorge der Deutschen

So ticken die Deutschen: Mehr Angst vor Einwanderung als vor Corona - Studie zeigt die größten Sorgen in Deutschland. Inflation auf Platz eins.

Steigende Preise machen der Bevölkerung Angst.
Steigende Preise machen der Bevölkerung Angst. | Foto: Pixabay

Region. Die Inflation bleibt den sechsten Monat in Folge die größte Sorge der Deutschen, so lautet das Ergebnis einer Studie des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos. Knapp die Hälfte aller Bundesbürger (47 Prozent) zähle die steigenden Preise momentan zu den drei größten persönlichen Sorgen.



Auf den Plätzen zwei bis fünf im Sorgenranking folgten in Deutschland die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (33 Prozent), der Klimawandel (31 Prozent), militärische Konflikte (29 Prozent) und Einwanderung (24 Prozent).

Klimasorgen nirgendswo so groß wie in Deutschland


Auch wenn die Angst vor den Folgen des Klimawandels hierzulande nur auf Platz drei im Sorgenranking läge, sei sie trotzdem nirgendswo größer als in Deutschland. Ebenso wie in Australien und Frankreich geben 31 Prozent aller Bundesbürger an, dass sie der Klimawandel im Vergleich zu anderen Krisen derzeit mit am meisten besorgt. Im weltweiten Durchschnitt ist der Anteil der Befragten, die den Klimawandel als besonders besorgniserregend empfinden, nur in etwa halb so groß (16 Prozent). Vor allem in einigen lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien (4 Prozent), Peru (3 Prozent) oder Argentinien (2 Prozent) würden andere Problemfelder für wichtiger erachtet.

Sorge wegen Einwanderung steigt sprunghaft an


Knapp jeder vierte Bundesbürger (24 Prozent) zähle aktuell das Thema Einwanderung zu den drei größten persönlichen Sorgen, ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Damit steige die Sorge wegen Einwanderung in Deutschland auf ein neues Jahreshoch. Die Angst vor dem Coronavirus werde dadurch erstmalig seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie aus den Top 5 im deutschen Sorgenranking verdrängt, obwohl sie zuletzt ebenfalls leicht angestiegen sei (21 Prozent). Weltweit stehe Corona (10 Prozent) sogar nur noch auf Platz 12 von insgesamt 18 abgefragten Sorgenthemen.

Trotz Inflation keine Angst vor Arbeitslosigkeit


Die weitverbreiteten Inflationssorgen hätten in Deutschland bislang keine Auswirkungen auf die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit. Nicht einmal jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) führe Arbeitslosigkeit als eine der drei größten persönlichen Sorgen an. In keinem anderen Land zeigten sich die Menschen unbesorgter hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Auch das Thema Korruption und politische oder finanzielle Skandale spielten in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 9 Prozent der Befragten hätten Korruption als eine ihrer größten Sorgen angegeben – nur in Frankreich werde diese Sorge noch seltener genannt (8 Prozent).

Methode der Befragung


Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie »What Worries the World«. Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 21. Oktober und dem 4. November 2022 insgesamt 20.466 Personen aus 29 Ländern über das Ipsos Online Panel-System interviewt.

Der "Globale Länderdurchschnitt" spiegele das durchschnittliche Ergebnis für alle 29 Nationen wider, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Er wurde nicht an die Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder angepasst.

In Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Kanada, Japan, Mexiko, Schweden, Spanien und den USA umfasste die Stichprobe etwa 1.000 Personen. In Argentinien, Chile, Indien, Indonesien, Kolumbien, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Thailand, der Türkei und Ungarn seien jeweils etwa 500 Personen befragt worden.


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