Innenministerin will Einwanderung auch von geringer Qualifizierten

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) will auch geringer qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland die Einwanderung erleichtern.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) will auch geringer qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland die Einwanderung erleichtern. Dass diese Menschen nach Deutschland kommen, sei "in unserem ureigenen Interesse", sagte Faeser der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).


"Wir brauchen nicht nur Fachkräfte. Wir müssen auch geringer Qualifizierten vorübergehend die Beschäftigung in Deutschland erlauben. In Hotels und Restaurants haben wir zum Beispiel enorme Personalengpässe. Wichtig ist allerdings, dass die Arbeitskräfte nicht unter Tarif beschäftigt werden und kein Lohndumping entsteht. Die Arbeitsbedingungen müssen stimmen. Darauf bestehen wir."

Dass sich der Personalmangel allein durch Lohnerhöhungen beheben lässt, glaubt Faeser nicht. "Ich rede dazu auch mit den Gewerkschaften und erlebe große Einigkeit", sagte sie der FAS. "Denn wenn wir gar nicht genügend Arbeitskräfte haben, dann funktioniert das allein nicht. Dann würden zum Beispiel bei den Hotels die Großbetriebe vielleicht noch Personal finden, die kleineren müssten schließen. Damit ist niemandem geholfen. Deshalb ist Einwanderung auch aus sozialen Gründen geboten."

Im Ausland will Faeser stärker für Deutschland als Einwanderungsland werben.

Es sei klar, dass wir "hier im internationalen Wettbewerb stehen". Außerdem soll es Qualifizierungsangebote vor Ort geben: "Als Regierung arbeiten wir gerade gemeinsam an einer Strategie, wie wir gezielter um Arbeitskräfte werben können." Faeser zufolge ist neben der Reform des Einwanderungsrechts auch "ein neues Mindset bei den Ausländerbehörden" wichtig. "Wir brauchen eine Willkommenskultur für Menschen, die bei uns arbeiten wollen. Da haben wir noch viel zu tun", sagte sie der FAS. Mangelnde Deutschkenntnisse von Einwanderern sieht Faeser hingegen nicht als Problem: "Wir schreiben niemandem vor, wie er in einem privaten Unternehmen kommunizieren soll. An der Amtssprache will niemand etwas ändern, aber die Realitäten in international aufgestellten Unternehmen müssen wir doch zur Kenntnis nehmen."

Dass Familienangehörige von Fachkräften bisher Deutschkenntnisse nachweisen mussten, hält die Ministerin für "völlig übertrieben", es halte qualifizierte Leute ab.


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