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Interkommunale Gewerbegebiete: IHK-Chef sieht großen Platzbedarf

Im Interview mit regionalHeute.de sieht Tobias Hoffmann auch in Sachen Salzgitter-Braunschweig das letzte Wort als noch nicht gesprochen.

von , und Thomas Stödter


IHK-Chef Tobias Hoffmann sieht in interkommunalen Gewerbegebieten eine gute Lösung. | Foto: Thomas Stödter / Video: Thomas Stödter

Region. Interkommunale Gewerbegebiete haben es in unserer Region nicht leicht. 2018 wurden die Pläne der Städte Braunschweig und Salzgitter für ein solches Projekt nach massiven Protesten durch eine Ratsentscheidung in Salzgitter gestoppt (regionalHeute.de berichtete). Und auch für das Großprojekt am Autobahnkreuz Königslutter, an dem die Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie die Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel beteiligt sind, gab es bereits mächtig Gegenwind. Dabei benötige die Wirtschaft Platz, um sich entwickeln zu können, betont Tobias Hoffmann, Präsident der IHK Braunschweig, im Gespräch mit regionalHeute.de.



"Wir haben immer mit Kritik zu rechnen, weil es immer auch Betroffene gibt", befindet Hoffmann, der aber auch einen Interessenausgleich für gerechtfertigt hält. Letztlich müsse es in der Region Produktion geben. Das vorerst gescheiterte Gewerbegiet zwischen Braunschweig und Salzgitter sei eigentlich optimal gewesen. "Etwas Besseres finden Sie in Deutschland nicht. Da ist alles da was man sich wünscht: Platz, Verkehrserschließung, die neue Energieleitung. Ich glaube in der Sache ist die letzte Messe noch nicht gesungen", hofft der IHK-Präsident.

Gemeinsam statt Konkurrenzdenken


Interkommunale Projekte hält Hoffmann generell für vernünftig. Es sei souveräner und überzeugender, gemeinsam aufzutreten, Flächen, Erschließung und Gewinne zu teilen als kleinteiliges Konkurrenzdenken. Es sei Aufgabe der Politik, rechtzeitig zu überlegen, wo man Ersatzflächen größeren Ausmaßes finden könne - so wie jetzt am Autobahnkreuz Königslutter. Es sei ein verbreiteter Irrglaube in der Bevölkerung, dass es keinen Bedarf gebe. Es stehe halt nicht jeden Tag in der Zeitung, wenn Unternehmen Platz für neue Standorte suchten.


Ein Beispiel sei der Fall Volkswagen, die jetzt auf einen Schlag 400 Hektar für ihr neues Werk benötigten. Da habe er bislang auch nur positive Reaktionen vernommen, dass der Weltkonzern dies nicht irgendwo auf der Welt, sondern in der Nähe des Stammwerkes bauen wolle. So etwas könne auch schnell durch andere Unternehmen an anderen Standorten der Region entstehen. "Es ist leichtsinnig und fahrlässig, wenn sich Kommunen nicht rechtzeitig planerisch damit beschäftigen, wo so etwas stattfinden kann", so Hoffmanns Fazit.
Das komplette Interview mit Tobias Hoffmann finden Sie hier.


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