Region. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz hat am gestrigen Mittwoch die Bewilligung für das Pilotprojekt eines interkommunalen Flächenmanagement ausgestellt. Damit werden in den nächsten drei Jahren insgesamt 600.000 Euro in die Region fließen, um ein effektives Flussgebietsmanagement aufzubauen. Dies teilte der Verband Nördliches Harzvorland mit.
Der Bewilligungsbescheid für den Förderantrag habe große Freude in der Region ausgelöst. Bereits seit 10 Jahren arbeiten die beteiligten Kommunen konsequent und modellhaft über kommunale Grenzen hinweg zusammen. Das Ziel dieser Vernetzung sei es, sich vorausschauend den Themen des Hochwasserschutzes, dem Naturschutz und dem Wassermengenmanagement zu widmen. Beteiligte Gemeinden sind die Samtgemeinden Baddeckenstedt, Oderwald, Elm-Asse, Gemeinden Liebenburg, Schellerten, Hohenhameln und Schladen-Werla sowie die Städte Clausthal-Zellerfeld, Goslar, Langelsheim und Wolfenbüttel.
Zusammen mehr Spielraum
Das größte Hemmnis für einen effektiven Hochwasserschutz und Biotopvernetzung seien die verfügbaren Flächen. In einer Ackerbauregion, wie die der Gemeinden des Nördlichen Harzvorlandes, seien Tausch- und Austauschflächen knapp und kommunale Handlungsmöglichkeiten kämen schnell an ihre Grenzen. Viele notwendigen und schon vorgesehenen Maßnahmen scheiterten häufig aufgrund fehlender Flächenpotentiale. Aus diesem Grund hat die Region sich auf den Weg gemacht ein eigenes Flächenmanagement zu etablieren, dass sich über einen Zeitraum von drei Jahren ausschließlich diesem Thema widmet.
Flächenmanagement
Das wichtigste Ziel des Flächenmanagements sei es, einen Flächenpool zu erstellen mit Potenzialflächen, um notwendige Grundstückskäufe oder Tauschabwicklungen zu erleichtern. Zuerst sollen Projekte und potenzielle Projektflächen identifiziert werden. In diesem Zusammenhang spielten die naturräumlichen Aspekte wie Biotopverbünde, bestehende Schutzgebiete und andere Themen eine zentrale Rolle und die Einbindung dieser Sachverhalte stelle eine wichtige Säule im Gesamtprojekt dar.
Darauf aufbauend sollen die Flächeneigentümer und weitere wichtige Akteure eingebunden werden. Schließlich gehe es um das konkrete Anbahnen von Flächentauschen. Im letzten Projektschritt folge dann die Verstetigung und Ergebnissicherung. Geplant seien Empfehlungen für den Hochwasserschutz für alle betroffenen Bereiche und das Sicherstellen der Übertragbarkeit der Ergebnisse.
Die Gemeinde Schladen-Werla ist Antragsstellerin und Projektträgerin. Die organisatorische Federführung für das Gesamtprojekt liegt bei der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG). Hier könne jetzt damit begonnen werden das „Projektbüro auf Zeit“ einzurichten, um mit der inhaltlichen Arbeit zu beginnen und ein Anlaufpunkt für die Fachwelt, Grundstückseigentümer und die Öffentlichkeit zu sein.
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