Region. Kürzlich warnte das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium vor der Ausbreitung der Asiatischen Hornisse auch in unserem Bundesland. Diese invasive Art wird vor allem von Imkern gefürchtet, da Honigbienen ganz oben auf der Speisekarte der zirka 2,4 bis 3 Zentimeter kleinen, schwarz-gelb gestreiften Hornissenart stehen. Nun ist auch ein Fall aus unserer Region bekannt, offenbar aber nicht der erste.
Derzeit sei ein Nest der Asiatischen Hornisse im Braunschweiger Stadtgebiet bekannt, bestätigt die Stadt Braunschweig auf Anfrage. Da bereits im Jahr 2024 und 2025 erste Nachweise im Landkreis Peine und Hildesheim erfolgten, sei damit zu rechnen, dass sich die Art mit zunehmender Ausbreitung auch im Stadtgebiet von Braunschweig etablieren werde. Nestentfernungen könnten diesen Prozess verlangsamen.
Nest wird entfernt
Eine Pflicht, das aktuelle Nest sowie Nester in Zukunft zu bekämpfen, bestehe nicht, stellt Rainer Keunecke, Pressesprecher der Stadt Braunschweig, klar. Da es sich um die erste Meldung im Braunschweig handele und der Neststandort bekannt sei, plane die Naturschutzbehörde dennoch zur Eindämmung der Art zeitnah die Nestentfernung. Dies erfolge fachgerecht durch einen Schädlingsbekämpfer.
Keine Meldepflicht
Und was sollen Bürger tun, wenn sie meinen, eine Asiatische Hornisse gesehen zu haben? "Da die Art mittlerweile als etabliert eingestuft wurde, besteht keine Meldepflicht. Um einen Überblick über die weitere Besiedlung zu erhalten, nimmt die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Braunschweig die Meldungen, idealerweise mit Foto zur sicheren Artbestimmung, gerne entgegen", erklärt Rainer Keunecke. Insbesondere im Frühjahr, zur Zeit der Nestgründung, könnten so gegebenenfalls Primärnester noch einfach entfernt werden. In den anderen Städten und Landkreisen der Region dürften die Naturschutzbehörden ähnlich arbeiten.
Seitens der Stadt Braunschweig will man die Gefahr durch die Asiatische Hornisse aber nicht überdramatisieren. "Gemäß Einschätzung von Neobiota-Nord ist der Einfluss der Asiatischen Hornisse auf die einheimische Biodiversität und unsere Bienenvölker in Mitteleuropa bisher nicht abschließend geklärt. Nach aktuellem Wissensstand erbeutet die Asiatische Hornisse zwar auch Honigbienen und soziale Faltenwespen, besitzt jedoch ein breites Nahrungsspektrum, welches stark vom Angebot abhängt. Somit deutet derzeit nichts darauf hin, dass die Asiatische Hornisse in Mitteleuropa ein ernstes Problem darstellt – weder für die natürliche Insektenvielfalt, noch für unsere Bienenvölker", so Keunecke abschließend.