Berlin. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, vermutet nach den Enthüllungen über die Mitwirkung von UNRWA-Mitarbeitern an der Hamas-Attacke am 7. Oktober, dass dies nur die Spitze des Eisberges sei. "Ein Dutzend UNRWA-Mitarbeiter hat sich am 7. Oktober an den Entführungen beteiligt - das ist ungeheuerlich und doch nur die Spitze des Eisbergs", sagte Prosor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z., Dienstagsausgabe).
"Seit Jahren arbeitet UNRWA gegen sein Mandat, es verbreitet Hetze und hintertreibt Bemühungen für den Frieden", fügte er hinzu. "Es war höchste Zeit, dass die internationale Gemeinschaft endlich aktiv wird und Finanzmittel zurückhält." Doch das reiche nicht. "Was wir jetzt brauchen, ist eine große Untersuchung ohne Scheuklappen", sagte Prosor. "In seiner jetzigen Form ist UNRWA kein Teil der Lösung, sondern ein Hindernis auf dem Weg zu Frieden."
Am Freitag waren Vorwürfe gegen zwölf Mitarbeiter des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) bekanntgeworden, die in den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen sein sollen. UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini hatte bekannt gegeben, dass sein Hilfswerk von Israel dazu die Informationen erhalten habe. Den betreffenden Mitarbeitern sei gekündigt worden, eine Untersuchung wurde angekündigt.
UNRWA hat etwa 13.000 Mitarbeiter im Gazastreifen. Mehrere Geberländer, darunter Deutschland, kündigten an, zunächst keine weiteren Gelder an UNRWA zu überweisen.
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