Ist "Fridays gegen Altersarmut" von Rechtsextremen unterwandert? Die Partei "Die Partei" ist sich sicher.

Etwa zehn Leute hatten sich am Bahnhof in Salzgitter-Bad versammelt, um als "Fridays gegen Altersarmut" gegen Armut unter Senioren zu demonstrieren. Ein Vorwurf gegen die Veranstalter: Die Organisation sei von Rechtsextremen unterwandert.

Die Demonstranten von "Fridays gegen Altersarmut". Beim jungen Mann hinten rechts mit Brille soll es sich um den Vorsitzenden der JN Niedersachsen, Sebastian Weigler, handeln.
Die Demonstranten von "Fridays gegen Altersarmut". Beim jungen Mann hinten rechts mit Brille soll es sich um den Vorsitzenden der JN Niedersachsen, Sebastian Weigler, handeln. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Etwa zehn Personen hatten sich in Salzgitter-Bad versammelt, um nach eigener Aussage gegen Altersarmut und für würdevolles Altern zu demonstrieren. Mit von der Partie waren auch vier Beobachter der Partei "die Partei", die wiederum schwere Vorwürfe gegen die Organisation "Fridays for Altersarmut" erheben: Sie werde von Rechtsextremen instrumentalisiert.


Henry Nisius, Organisator des Protests, erklärt, dass es ihm ausschließlich um das Thema ginge, das sich die Demonstration auf die Fahnen geschrieben hat: "Wir wollen die Politiker wachrütteln. Es kann nicht sein, dass zum Teil Leute verhaftet werden, weil sie Pfandflaschen sammeln." Man wolle sich weder von links, noch von rechts instrumentalisieren lassen. Demonstrant Torsten Priepke springt Nisius bei: "Es ist nunmal Fakt, dass es Leute gibt, die im Alter nicht in Würde leben können. Die Rente wird immer geringer und so sind Rentner gezwungen Pfandflaschen zu sammeln." Den Veranstaltern sei zu Anfang gar nicht bekannt gewesen, dass rechte Gruppen versuchen würden ihren Protest für sich einzunehmen. Man distanziere sich in aller Deutlichkeit davon. Dafür, wer die Demonstration empfiehlt, wer sage "Geht da hin!", das könne man als Organisator nicht beeinflussen.

Vorsitzender der NPD-Jugendorganisation anwesend


Lars Tietjen, vom Kreisverband Salzgitter der Partei "die Partei", kommt nach der Beobachtung der Demonstration zu einem anderen Ergebnis: "Wir hatten den Verdacht, dass das Ganze rechts unterwandert ist und das hat sich auch so bestätigt." Immerhin sei Sebastian Weigler, Vorsitzender der Jungen Nationalisten Niedersachsen, vor Ort gewesen und, so Tietjen "mit Handschlag und Umarmung" begrüßt worden. Tatsächlich ist Weigler auf dem vorliegenden Gruppenfoto hinten rechts im Hintergrund zu sehen. Im Vorfeld der Demonstration hatten auch verschiedene rechte Gruppen zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen. Inwieweit die Salzgitteraner Gruppe jedoch wirklich von Rechtsextremen unterwandert sei, bleibt jedoch offen. Immerhin speist sich die Bewegung aus einer Facebook-Gruppe mit über 300.000 Mitglieder bundesweit. Die Anwesenheit von Weigel könnte jedoch auf eine versuchte Einflussnahme schließen lassen.


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