Ist "NINA" zu langsam? SPD hakt nach

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Die SPD im Rat der Stadt wollte wissen, ob die WarnAPP NINA gut funktioniert. Foto: Anke Donner
Die SPD im Rat der Stadt wollte wissen, ob die WarnAPP NINA gut funktioniert. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Im November des vergangenen Jahres ging auch die Stadt Braunschweig mit der WarnApp "NINA" an den Start. Nun wollte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt wissen, wie zuverlässig "NINA" ist. Grund für die Nachfrage ist, dass andere warnApps offenbar schneller über größere Unfälle und Wetterereignissen informierten als "NINA".


Die SPD-Fraktion wollte speziell wissen, warum in der jüngeren Vergangenheit Informationen schneller über Apps wie KATWARN und BIWAPP oder per E-Mail transportiert worden als über die App NINA. Zudem wollten die Sozialdemokraten wissen, wie das Einstellen der Warnungen bei NINA in Braunschweig funktioniert und wieMeldungen aus Sicht der Verwaltung schneller über die App NINA transportiert werden können.

Die Stadtverwaltung erklärte dazu, dass es nach der Einführung der Warn-App NINA bisher nur im Zusammenhang mit zwei Kampfmittelfunden Informationen an die App-Nutzer gegeben hat. Darüber hinaus informiert die Feuerwehr die Bevölkerung auch mittels Presseinformationen, per Facebook und über die Homepage der Stadt. Da bisher nur wenige Warninformationen per Warn-App erforderlich waren, liegen bei der Feuerwehr bisher keine belegbaren Fakten hinsichtlich der Verarbeitungsgeschwindigkeit der ihrerseits bereitgestellten Informationen vor. Allerdings zeigen die standardisiert vom Warnsystem verschickten Unwettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes, dass hinsichtlich der Lesbarkeit der Informationen und vielleicht auch der Verarbeitungsgeschwindigkeit noch Optimierungsbedarf besteht. Diesbezüglich wird der Fachbereich Feuerwehr Kontakt mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aufnehmen, um im Rahmen eines Updates der App Verbesserungen zu bewirken.

Warum genau die Meldungen über NINA später kamen als über andere Warnsysteme, würden der Verwaltung keine Erkenntnisse vorliegen. Weitere Meldungsabläufe sollennun aber vom Lagedienstführer der Integrierten Regionalleitstelle dokumentiert werden.

Verwaltung sieht Optimierungsbedarf


Um eine Warnung über das „Modulare Warnsystem“ (MoWaS) und damit NINA zu verbreiten, gibt es in Niedersachsen bisher nur die Möglichkeit, den Warntext mit Prioritätsinformationen mittels eines standardisierten Vordrucks per E-Mail oder Fax an die Leitstelle Stade zu senden. Die Leitstelle Stade überträgt die Warnung dann in ein Computersystem, das per Satellitenverbindung direkt mit dem Zentralserver von MoWaS verbunden ist. Wenn weitere Informationen außer den Standardinhalten zu übermitteln sind, müssen diese Informationen über weitere E-Mails an die Leitstelle Stade gesendet und ein begleitendes Telefonat geführt werden, was die Informationsweiterleitung verzögert.

Der Fachbereich Feuerwehr könne damit derzeit das „Modulare Warnsystem“ (MoWaS) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und damit die Warn-App NINA nur indirekt ansteuern, teilte die Verwaltung auf die Anfrage mit. Weitere Warn-Apps wie „KATWARN“ oder „BIWAPP“ könnten ebenfalls über MoWaS angesteuert werden, wenn eine Gebietskörperschaft diese Leistung bei den kommerziellen Vertreibern der Apps käuflich erworben hat. Ob Meldungen über diese Warn-Apps tatsächlich schneller am Empfänger ankommen als die über NINA, soll nun im Rahmen intensiver Beobachtungen ermittelt werden.

"Das Innenministerium hat den direkten Zugriff unserer Integrierten Regionalleitstelle auf das MoWaS-System für Herbst 2017 angekündigt. Damit entfällt der zeitintensive Übertragungs- und Abstimmungsaufwand mit der Leitstelle Stade", heißt es in der Antwort der Verwaltung in der Sitzung des Feuerwehrausschusses am vergangenen Mittwoch. Diese Maßnahme ist aus Sicht der Verwaltung ausreichend, um Transportzeiten für Warnungen und den Aufwand zur Erstellung von Warnungen zu verkürzen.


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