Italien-Reise von Abgeordneten: Grüne Abgeordnete aus dem Harz gerät in die Kritik

Die Italien-Reise des Tourismus-Ausschusses des Bundestags ist unter Amtskollegen auf Kritik gestoßen. Auch Karo Otte aus dem Wahlkreis Goslar-Northeim.Osterode ist ins Visier geraten.

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Karoline Otte (Bündnis90/Die Grünen)
Karoline Otte (Bündnis90/Die Grünen) | Foto: Thomas Stödter

Berlin. Die Italien-Reise des Tourismus-Ausschusses des Bundestags ist unter Amtskollegen auf Kritik gestoßen. "Man muss in der Politik die Prioritäten richtig setzen", sagte Klaus Brähmig, früherer CDU-Bundestagsabgeordnete und bis 2015 selbst Chef des Tourismus-Ausschusses, der "Bild". In der Abordnung waren Vertreter fast aller Fraktionen im Bundestag, darunter auch Karo Otte aus dem Westharz, die für die Grünen im Bundestag sitzt.



In Deutschland breche aktuell "die Infrastruktur auf Bahnhöfen und Flughäfen zusammen und die Tourismus-Experten des Bundestags fahren nach Mailand und Venedig". In diesen Zeiten hätten die touristischen Probleme in der Heimat für ihn "absolute Priorität", so Brähmig. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sagte: "Anstelle von Fotos vor dem Mailänder Dom, die mehr nach Urlaub als nach Arbeit aussehen, hätte ich mir ein Foto von einer Sondersitzung in Berlin gewünscht, in der über Lösungen für die unhaltbaren Zustände an deutschen Flughäfen diskutiert worden wäre." Die Ausschuss-Vorsitzende Jana Schimke (CDU) kündigte indessen an, dass sich der Ausschuss in der kommenden Sitzungswoche mit der Situation an deutschen Flughäfen befassen werde.

Austausch mit italienischen Kollegen


Man habe dazu die Bundesregierung in den Ausschuss geladen. Die Delegation des Ausschusses für Tourismus war am Sonntag unter Leitung der Ausschussvorsitzenden Jana Schimke eine viertägige Reise in die norditalienischen Städte Mailand und Venedig angetreten. Die Reise diene "der Informationsgewinnung und dem Austausch zu aktuellen tourismuspolitischen Themen", heißt es in einer Pressemitteilung des Bundestages. Im Vordergrund stehe dabei der "Neustart für den Tourismus im Kontext der Covid-19-Pandemie".

Lage in Deutschland im Blick


In einem Statement erklärt Karoline Otte dazu: „Wir sind zur Zeit auf einer dreitägigen Delegationsreise des Tourismusausschuss in Norditalien. Unsere Ausschussreise hat zwei inhaltliche Schwerpunkte: zum einen den Neustart des Tourismus nach der Corona-Pandemie und zum anderen die Herausforderungen, die mit der notwendigen nachhaltigen Ausrichtung des Tourismus einhergehen. Beide Themen wurden die letzten Tage intensiv diskutiert und wir konnten viele gewinnbringende Ideen und Einblicke mitnehmen. Gerade auch die Erfahrungen Venedigs als Tourismuskommune, die viele aus Deutschland bekannte Probleme in noch größerem Ausmaß kennt, waren sehr interessant", sagt sie

Die Lage an den deutschen Flughäfen, habe man in den letzten Tagen auch immer wieder bearbeitet, wie auch in der Vergangenheit. In der letzten Sitzungswoche habe man das Thema in einer öffentlichen Anhörung besprochen und in der nächsten Sitzungswoche soll eine entsprechende Regierungsanhörung durchgeführt werden. "Die Entlassungen durch deutsche Airlines während der Pandemie, hat der Ausschuss auch die letzten Jahre schon kritisch thematisiert, auch zu Beginn diesen Jahres. Die Möglichkeiten, auf diese Entwicklungen als Bundestag oder auch als Regierung Einfluss zu nehmen sind jedoch, jenseits von Gesprächen mit den Airlines, sehr gering", so Otte abschließend.


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