Region. Der Großeinsatz der Johanniter des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird weitergeführt. Rund 90 Helfende aus den Johanniter-Regionalverbänden Südniedersachsen (Ortsverbände Northeim, Einbeck, Göttingen, Holzminden, Hildesheim) und Harz-Heide (Ortsverbände Braunschweig, Celle, Salzgitter, Uelzen) machen sich am Freitagmittag erneut auf den Weg in das Hochwassergebiet. Sie lösen gegen Abend die 140 Einsatzkräfte der Regionalbereitschaft Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) ab. Das berichten die Johanniter in einer Pressemitteilung.
Dazu stoßen Kräfte aus dem Ortsverband Landesbergen (Regionalverband Niedersachsen Mitte), die mit ihrer Feldküche die Versorgung der Einsatzkräfte übernehmen werden. Für eine große Anzahl der Kräfte geht es jetzt nach einigen Tagen Pause zum zweiten Mal in das Hochwassergebiet. Viele der Helfenden waren bereits vor einer Woche in den Einsatz gegangen und waren erst vergangenen Dienstag aus dem Krisengebiet zurückgekehrt.
Zerstörungen wirklich erschütternd
Einer davon ist Regionalbereitschaftsführer Sven Kaspersinski, der aus dem Krisengebiet berichtet: „Die Zerstörungen sind wirklich erschütternd und die Bevölkerung ist in großer Not. Wir haben Menschen getroffen, die ihr Zuhause verloren haben, hungrig waren und sich seit Tagen nicht duschen konnten. Viele kamen aber auch zu uns, um einfach das Gespräch zu suchen. Sie waren sehr erleichtert, dass sie mit uns jemanden hatten, an den sie sich wenden konnten.“
Und genau aus diesem Grund gehen die Johanniter-Kräfte erneut in den Einsatz, um zu unterstützen und für die hilfesuchenden Menschen da zu sein. Die Zustände sind in den Hochwassergebieten in und um Bad Neuenahr-Ahrweiler immer noch chaotisch. Zu Einsatzbeginn vor gut einer Woche haben die Johanniter in Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Behandlungsplatz 50 (BHP 50) als mobile Krankenstation aufgebaut und betrieben. Mittlerweile ist die medizinische Hilfe der aktuellen Lage angepasst und strukturell umgestellt worden. Im Vordergrund steht jetzt der Wiederaufbau der hausärztlichen Grundversorgung. Eigens dafür sind zwei medizinische Anlaufstellen in der Stadt errichtet worden, in denen sich Bewohner und freiwillige Aufräumhelfer medizinisch behandeln lassen können. Mehrere Fußtrupps von jeweils vier Helfenden mit unterschiedlichen Qualifikationen sind unterwegs. So können sie schnell auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse reagieren, sei es ein Pflaster, das geklebt, ein Wasser, das gereicht oder ein Mut machendes Wort, das gesagt werden muss.