Lebenstedt. Eine Premiere im Ratssaal: Kinder, Betreuer und Verantwortliche stellten das Jumpers-Filmprojekt „Sag Nein zum Rassismus“ im Rathaus vor. 30 Sekunden, in denen sich 9 bis 16-Jährige aus Salzgitter in sechs Sprachen für ein friedliches Miteinander einsetzen.
Vorbild für dieses Projekt war der Werbeclip der FIFA „say no to racism!“: In ihm bekennen sich international bekannte Fußballstars zu einem Leben gegen Rassismus. Sehr ernst und überzeugend wird das Statement in verschiedenen Sprachen ausgesprochen. Dabei wird nur das Gesicht des jeweiligen Stars gezeigt.
„Die Kinder des Vereins „Jumpers – Jugend mit Perspektive“ aus Lebenstedt haben dieses Thema für einen kleinen Werbefilm aufgegriffen und treten in ihrem Clip selbst auf - echte Kinder aus dem Stadtteilprojekt“, erzählt Thorsten Riewesell, Gesamtleiter von Jumpers. Salzgitter habe sich für dieses Projekt angeboten, weil es in der Stadt eine große Vielfalt mit vielen Nationalitäten gebe. „Das macht diese Stadt aus.“ Das Miteinander hier sei ebenso besonders wie in der Stadt.
Der Film wirkt wie ein Werbeclip
Zwölf Sprachen standen für den Videoclip zur Auswahl – nur sechs konnten nur für den Clip aufgrund der Kürze verwendet werden. Die renommierte Regisseurin Janina Hüttenrauch hatte die Idee, den Film in Form eines Werbeclips zu drehen. Sie führte Regie und unterstützte die Kinder und Betreuer bei der Umsetzung des Projekts. In dem Clip wird sagen mehrere Kinder nacheinander in verschiedenen Sprachen „Sag Nein zum Rassismus“, bevor nach dem auf deutsch gesprochenen Satz „Rassismus ist blöd“ alle zusammen Fußball spielen.
Mohammad, Ahmad, Maurice, Daniel, Zerda, Markus, Josi, Blerian, John, Berivan, Osman, Justin, Zilan, Hanna, Ange, Jan-Luca, Diaa, Joel aus dem Jumpers Treff im Neuen Mühlenweg machten begeistert mit. Zwar habe der erste Drehtag rund acht Stunden gedauert, aber überhaupt einmal vor der Kamera zu stehen, habe Spaß gemacht, auch wenn manche Spielszene öfter wiederholt werden musste. „Ich war auch ganz schön aufgeregt“, verriet Osmann. Das ging aber Vielen so. Doch der Spaß überwog.
Oberbürgermeister Klingebiel dankte den Kindern
Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der die Gruppe im Ratssaal empfing, bedankte sich bei allen Beteiligten. „Der Film zeigt das, was ihr täglich auf dem Bolzplatz macht. Auf dem Platz spielen die Nationalitäten keine Rolle“, sagte er und betonte, dass Salzgitter bundesweit die erste „Respekt-Stadt“ gewesen sei, die auf Schildern sichtbar mache, dass es hier „keinen Platz für Rassismus“ gebe. „Ihr habt mit eurem Beitrag einen wichtigen Beitrag für die Weltoffenheit geleistet“, bedankte er sich bei den Kindern.
Dieser Videoclip soll in Kinos und Fußballstadien zu sehen sein. Eine Zusage vom KSV Hessen Kassel gebe es bereits. Gespräche mit Eintracht Braunschweig und weiteren Fußballclubs gebe es in der nächsten Zeit. In den sozialen Netzwerken und auf den Internetseiten von Jumpers und TAG ist er bereits zu sehen. Im Kino im Fischzug in Salzgitter wird er ebenfalls ab dem Herbst gezeigt. Die TAG wechselt ihren bisherigen Spot aus und zeigt stattdessen den Clip der Kinder.
Die Kosten von zirka 10.000 Euro wurden von der Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen mit einem Betrag von 7.500 Euro, der TAG Wohnen & Service GmbH von 1.000 Euro und vom wohnungswirtschaftlichen Beratungsunternehmen Wohnen-Zukunft Consulting aus Köln von ebenfalls 1.000 Euro übernommen.
„Jumpers" – JUgend Mit PERSpektive
Im Stadtteil Lebenstedt wohnen Menschen mit den unterschiedlichsten internationalen Wurzeln. Die hier lebenden Kinder können in dem Kinder- und Familienzentrum „Jumpers“ zahlreiche kostenfreie Angebote im Bildungs-, Sport,- Musik- und Kreativbereich wahrnehmen. Das Wohnungsunternehmen TAG Wohnen & Service GmbH stellt hierfür kostenlos auf einer Fläche von über 300 qm Räume in eigens dafür umgebauten Wohnraum zur Verfügung und finanziert anteilig die Personal- und Sachkosten.
Auch im Filmbereich waren die Jumpers-Kinder aus Salzgitter schon erfolgreich. Ein Kinderfilmprojekt zum Thema „Müll“ erhielt den Ehrenpreis des Deutschen Kinderhilfswerks im Dezember letzten Jahres. Zudem hat das Projekt Jumpers erst vor kurzem den Integrationspreis 2017 „Bunte Sole“ der Stadt Salzgitter verliehen bekommen.
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