Junge Liberale fordern Kostenübernahme von Verhütungsmitteln bis zum 27. Lebensjahr

Damit möchte die Jugendorganisation der FDP ungewollte Schwangerschaften bei vielen jungen Frauen verhindern. Dazu solle eine bundeseinheitliche Lösung gefunden werden.

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Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Region. Die Jungen Liberalen (JuLis) Niedersachsen fordern in einer Pressemitteilung, dass die Kosten für alle rezeptpflichtigen Verhütungsmittel künftig bis zum 27. Lebensjahr von der Krankenkasse übernommen werden. Ebenso soll dies für ärztliche Leistungen gelten, die im Zusammenhang mit der Verhütung stehen.


„Die Kosten reichen von einigen Euro pro Monat für die Pille bis hin zu mehreren Hundert Euro für eine Spirale. Insbesondere für Auszubildende, Studierende und Menschen mit einem geringen Einkommen stellen diese Summen eine Hürde dar. Die Empfängnisverhütung sollte nicht vom Einkommen abhängen“, so der Landesvorsitzende des FDP-Jugendverbandes Lars Alt.

Laut Studienergebnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) haben diese Kosten Konsequenzen. Die Verhütung wird häufig aus finanziellen Gründen abgebrochen, was ungeplante Schwangerschaften zur Folge hat.

"Frauen sollten Verhütungsmittel nicht selbst bezahlen müssen"


„Leider ist es immer noch üblich, dass Frauen über 22 Jahren die Kosten für die hormonelle und damit rezeptpflichtige Verhütung selbst tragen. Es sollte nicht selbstverständlich sein, dass sich Frauen Verhütungsmittel verschreiben lassen, einnehmen und schließlich auch gänzlich bezahlen müssen. Mit einer gleichberechtigten Verhütung hat dies nichts zu tun“, ergänzt die stellvertretende Landesvorsitzende und Pressesprecherin Nadin Zaya.

Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland ebenfalls schlecht ab. Vorreiter Großbritannien bietet der gesamten Bevölkerung 15 verschiedene Verhütungsmittel kostenlos an. Belgische Krankenkassen übernehmen die Kosten bis zum 26. Lebensjahr. Die von den Jungen Liberalen vorgeschlagene Altersgrenze orientiert sich an den Begriffsbestimmungen des Sozialgesetzbuches.

JuLis fordern einheitliche Lösung


„Seit 2004 werden die Kosten für die Verhütung nicht mehr vom Sozialamt übernommen, verschiedene Kommunen behandeln das Thema Verhütungsmittel unterschiedlich. Wir brauchen endlich eine klare, einheitliche Lösung. Der Zugang zu Verhütungsmitteln sollte niemals am Geld scheitern“, so Zaya abschließend.


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