JVA Wolfenbüttel: Höchster Krankenstand in Niedersachsen

Zahlen des Niedersächsischen Justizministeriums geben Aufschluss über den Krankenstand der Beschäftigten der JVA Wolfenbüttel.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Wolfenbüttel verzeichnete im vergangenen Jahr 2024 den höchsten Krankenstand unter allen Justizvollzugsanstalten in Niedersachsen. Mit 32,66 Krankentagen pro Kopf lag die JVA Wolfenbüttel an der Spitze der Statistik, gefolgt von der JVA Celle mit 31,96 Tagen und der JVA Hannover mit 31,64 Tagen.



Die Zahlen stammen aus der Antwort des Niedersächsischen Justizministeriums auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Jahn (AfD) zur Personalsituation im Justizvollzug.

Wolfenbüttel mit höchster Krankheitsrate


Die 32,66 Krankentage bei den Beschäftigten in Wolfenbüttel würden im Jahr 2024 deutlich über dem Durchschnitt vieler anderer Anstalten liegen. Zum Vergleich: Die JVA Meppen verzeichnete mit 16,95 Tagen pro Kopf im selben Jahr den niedrigsten Krankenstand.

Für das laufende Jahr 2025 werde eine leichte Entspannung für Wolfenbüttel prognostiziert, der Krankenstand soll auf 30,95 Tage pro Kopf sinken. Allerdings bleibe die Belastung hoch, wie auch die Zahlen zu den geleisteten Überstunden zeigen.

Tausende Überstunden geleistet


Auch wenn das Niedersächsische Justizministerium darauf hinweist, dass der Grund für die Entstehung von Überstunden nicht erfasst werde und somit keine zwingenden Kausalzusammenhänge zu fehlendem Personal dargestellt werden können, verdeutliche das Volumen an Mehrarbeit die hohe Arbeitslast. In der JVA Wolfenbüttel wurden 2024 insgesamt 5.222 Überstunden geleistet, was 18,90 Stunden pro Kopf entspricht. Bis Oktober 2025 sei die Gesamtzahl der Überstunden in Wolfenbüttel sogar auf 5.520 Stunden (21,15 Stunden pro Kopf) gestiegen.

Im Vergleich zu den anderen Anstalten gehöre Wolfenbüttel beim Pro-Kopf-Volumen der Überstunden zwar nicht zu den Spitzenreitern (dort lagen 2024 die JVA Vechta Frauen mit 72,10 Stunden/Kopf und die JVA Uelzen mit 52,00 Stunden/Kopf). Die Kombination aus hohem Krankenstand und Tausenden von Überstunden deutet jedoch auf eine signifikante Belastung der Bediensteten in Wolfenbüttel hin.

Fahrdienste binden Personal


Zusätzlich zur Kernarbeit werden in Wolfenbüttel Bedienstete auch für Fahrdienste eingesetzt, die Aus- und Vorführdienste sowie sonstige Fahrten umfassen. Für diese Aufgaben wurden sowohl 2024 als auch 2025 jeweils sechs Bedienstete bereitgehalten. Im Jahr 2024 leisteten diese Mitarbeiter 6.912 Stunden. Im Zeitraum bis Oktober 2025 wurden 5.760 Stunden für Fahrdienste erfasst.

Das Justizministerium merkt an, dass planmäßig eingesetzte Bedienstete für diese Aufgaben regelmäßig durch weiteres Personal unterstützt werden.

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