Berlin. Die Bundesregierung hat eine Liberalisierung von Nutzhanf beschlossen. Das Kabinett billigte am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).
Mit der Änderung soll der Anbau von Nutzhanf erleichtert und der Umgang damit liberalisiert werden. Dafür wird die sogenannte Missbrauchsklausel gestrichen und der Indoor-Anbau von Nutzhanf zugelassen.
"Gerade in Zeiten der Klimakrise räumen wir Landwirten, die auf ihren Feldern oder in ihren Hallen etwas Neues ausprobieren wollen, Steine aus dem Weg", sagte Özdemir. Denn Nutzhanf biete der Landwirtschaft viele Chancen: "Er enthält kaum rauscherzeugendes THC, ist anspruchslos, braucht kaum Pflanzenschutzmittel, Dünger und Wasser, verbessert Böden und bietet Lebensraum für Insekten."
Die Ernte könne zudem auf unterschiedlichste Weise verarbeitet werden von Lebensmitteln bis zu Textilien. "Mit der Missbrauchsklausel wurden eigentlich unbescholtene Nutzhanf-Anbauer trotz bester Absichten kriminalisiert." Nun sei es an der Zeit, "darüber Gras wachsen zu lassen".
Nutzhanf enthält im Gegensatz zu Konsumcannabis wenig Tetrahydrocannabinol (THC) - erlaubt sind grundsätzlich nicht mehr als 0,3 Prozent. Im Jahr 2023 wurde die Pflanze in Deutschland auf 5.834 Hektar angebaut. Die Anbaufläche hat sich in den vergangenen Jahren nicht so vergrößert, wie es aus Sicht der Bundesregierung wünschenswert wäre. Dies habe wirtschaftliche Gründe und zudem mit einem hohen Maß an Bürokratie zu tun, so das Landwirtschaftsministerium.
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