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Kater Gerd löst spektakuläre Rettungsaktion aus

Der junge Kater hatte sich und seine Kletterkünste wohl etwas überschätzt und hing in 25 Metern in einem Baum fest. Was folgte war eine Rettungsaktion, bei der das halbe Dorf auf den Beinen war.

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Kletterer Steffen Oppermann und Mirko Jänsch mit Gerds Familie nach der geglückten Rettungsaktion. | Foto: Fa. Baumpflege Bittner / Video: Kerstin Ebeling/ Firma Opermann

Vechelade. Normalerweise sind Katzen echte Kletterhelden. Aber nicht immer klappt der Abstieg genauso gut wie der Aufstieg. Das bewies nun erst Kater Gerd aus Vechelade. Er war auf einen 25 Meter hohen Baum geklettert. Den Rückweg konnte er allerdings nur mit Hilfe eines Baumkletterers antreten. Pure Selbstüberschätzung oder jugendlicher Leichtsinn?


Am Mittwoch war das "halbe Dorf" auf den Beinen, berichtet Gerds Paten-Frauchen Kerstin Ebeling im Gespräch mit regionalHeute.de. Alle wollten dabei helfen, Kater Gerd von einem Baum zu holen, auf den er sich unglücklicherweise verkrabbelt hatte.

Gerd, ist ein einjähriger Kater und Freigänger. Er liebt seine Freiheit und das Rumstromern in der Natur. Auf Bäume zu klettern gehört natürlich auch zur Freizeitbeschäftigung des kleinen Tigers. Dass er damit eine große Rettungsaktion auslöst, bei der die ganze Nachbarschaft half, fast die Feuerwehr anrücken musste, ein 15-Meter-Gerüst aufgebaut wurde und zwei Baumkletterer aus Cremlingen anreisten, hatte Gerd wohl nicht in seinen Ausflug einkalkuliert. Vorab: Gerd geht es bestens und er schnurrt wieder friedlich auf dem Sofa seiner Familie. Aber bis dahin, sorgte er für große Aufregung.

Zwei Tage hatte Gerd auf dem Baum ausgeharrt, bevor er am Mittwoch wieder festen Boden unter den Füßen hatte. „Wir haben Gerd schon eine Weile vermisst und haben uns dann auf die Suche gemacht. Wir konnten auch bald sein Mauzen hören, aber nicht gleich einordnen, wo es her kam. Schließlich entdeckten wir ihn auf einem Baum in etwa 10 Metern Höhe“, erzählt Kerstin Ebeling, die die Patenschaft für Gerd übernommen hat und sich um ihn kümmert, wenn Frauchen und Herrchen nicht da sind.

Erste Versuche scheiterten


Und dann nahm die Katzenrettungs-Aktion ihren Lauf. Zuerst wollte man die Feuerwehr rufen. Die hätte aber das Gelände nicht erreichen können, da es zu unwegsam war. Dann wurde ein Gerüst am Baum aufgestellt, was aber nicht reichte. "Gerds Besitzer hat eine Metallbaufirma und war mit seiner kompletten Firma und Ausrüstung angerückt, um ein 15 Meter hohes Gerüst aufzubauen", erzählt Kerstin Ebeling weiter. Sogar Bettlaken, die als "Sprungtuch" dienen sollten, wurden gespannt. Alles war wirkungslos. Also wurde ein Baumkletterer aus Peine gerufen. Dieser startete auch den ersten Versuch, Gerd von seinem „Hochsitz“ zu holen und scheiterte. Inzwischen hatte sich schon eine kleine Menschentraube unter dem Baum gebildet. Während Gerd in luftiger Höhe mauzte, machte sich am Boden Ratlosigkeit breit. Wie sollte Gerd, der inzwischen noch höher in den Baum geklettert war, gerettet werden?

"Uns war es egal, wie wir Gerd vom Baum kriegen. Hauptsache er kommt lebendig runter. Wir hatten einfach nur Angst, dass er springt."

- Paten-Frauchen Kerstin Ebeling


Die Rettung kam in Form der Kletterer Steffen Oppermann und Mirko Jänsch von der Firma BS-Baumpflege Bittner aus Cremlingen. "Durch Zufall bin ich dann auf die Firma in Cremlinen gestoßen. Die nennen sich richtig Baumkletterer. Ich habe die dann angerufen und bin an zwei sehr, sehr nette junge Männer geraten. Sowas nettes habe ich schon lange nicht mehr erlebt", freut sich Kerstin Ebeling im Gespräch mit regionalHeute.de.


Innerhalb von 45 Minuten standen die Baumkletterer Steffen Oppermann und Mirko Jänsch mit sämtlicher Ausrüstung auf der Matte. Vom Gerüst aus hangelten sie sich zu Gerd heran. "Wie so Äffchen sind die beiden dann in den Baum geklettert und haben Gerd da runter geholt. Die waren so toll. Die waren so routiniert und sind wie Tarzan durch die Äste und haben dann beherzt zugegriffen. Gerd hat zwar gejammert, aber sie hatten ihn am Ende sicher in den Armen. Die beiden haben sich große Mühe gegeben, Gerd zu retten", lobt Kerstin Ebeling und richtet noch einmal ein ganz dickes Dankeschön an die Kletterer.

Alle viere von sich strecken


Gerd musste nach seinem aufregenden Ausflug erstmal die Pfoten hochlegen
Gerd musste nach seinem aufregenden Ausflug erstmal die Pfoten hochlegen Foto: Kerstin Ebeling


Gerd muss sich nun von seinem aufregenden Ausflug erstmal erholen und hat es sich nach seiner Ankunft zuhause auf dem Sofa gemütlich gemacht. Frische Luft und Klettern machen bekanntlich müde und so hat Gerd auch erstmal die Pfoten hochgelegt und den restlichen Tag entspannt. Oder sammelt er nur Kraft für den nächsten Kletter-Ausflug? Denn, ob Gerd nicht wieder auf dumme Gedanken kommt und sich bald den nächsten hohen Aussichtspunkt sucht, vermag Kerstin Ebeling nicht zu sagen. "Ich hoffe er macht es nicht nochmal", sagt Kerstin Ebeling. Und für den Fall, dass doch, hat sie ja nun beste Kontakte.

Häufige Katzenrettung


Für die Firma Baumpflege Bittner war Gerds Rettungsaktion kein Einzelfall. "Es war nicht die erste Aktion. In 12 Jahren habe ich bestimmt schon 20 Katzen gerettet. Derzeit kommt es leider ganz oft vor. Die letzen vier Wochen haben wir in Wolfsburg drei Katzen gerettet", sagt Steffen Oppermann und hat auch noch einen Tipp parat. "Wenn jemand seine Katze vermisst, sollte er auf jeden Fall auch in den Bäumen oben gucken. Gerne dürfen sie sich dann auch bei uns melden."


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