Kein Abstand mehr an Schulen - Lehrerverband äußert sich skeptisch

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte sieht die gestrigen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz skeptisch.

Die Abstandsregeln an Schulen soll nach den Sommerferien fallen. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hält den Beschluss für verfrüht.
Die Abstandsregeln an Schulen soll nach den Sommerferien fallen. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hält den Beschluss für verfrüht. | Foto: Archiv

Region. Laut einem Beschluss der Niedersächsischen Kultusministerkonferenz vom gestrigen Donnerstag soll das Abstandsgebot für Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien fallen. Dies geht mit dem Plänen der Kultusminister einher, den Regelbetrieb an Schulen nach den Sommerferien wieder herzustellen. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie dieses Bestreben zwar grundsätzlich unterstützen, das Abstandsgebot jedoch weiterhin für nötig erachten.


Hierzu erklärt Thorsten Neumann, Vorsitzender des Verbande Niedersächsischer Lehrkräfte: "Wir sind enttäuscht, vor allem aber sehr besorgt über die heutigen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz. Es handelt sich hierbei vorwiegend um sehr allgemein gehaltene Beschlüsse, wenn man vom problematischsten absieht, der Abschaffung der Abstandsregelung. Gerade das Kippen der Abstandsregelung bereitet uns jedoch größte Sorge. Diese ist bislang von allen Seiten für so wichtig erachtet worden ist, dass sogar bei Nichtbefolgen Bußgelder erhoben werden können und die Regelung gestern bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit unserer Bundeskanzlerin erneut beschlossen worden ist." Man halte diesen Schritt für verfrüht und bleibe dabei, dass die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen in den Schulen weiterhin oberste Priorität haben sollte.

Man gehe mit dem Niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne so weit konform, dass die Aufnahme des regulären Schulbetriebes nach den Sommerferien je nach Infektionsgeschehen erstrebenswert sei. "Acht Wochen vor Aufnahme des regulären Schulbetriebs ist jedoch kaum vorherzusagen, ob es zu dazu kommen kann. Insofern sehen wir die heutigen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz allenfalls als Plan A, der unter Umständen kurzfristig durch Plan B oder gar C ersetz werden muss", so Neumann weiter.


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