Kiesewetter will Klimarisiken im Nationalen Sicherheitsrat behandeln

Politiker von Union und Grünen haben vor Sicherheitsrisiken durch die Folgen der Erderwärmung gewarnt und gefordert, dass das Thema auch im neuen Nationalen Sicherheitsrat (NSR) angemessen behandelt wird.

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Roderich Kiesewetter (Archiv)
Roderich Kiesewetter (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Politiker von Union und Grünen haben vor Sicherheitsrisiken durch die Folgen der Erderwärmung gewarnt und gefordert, dass das Thema auch im neuen Nationalen Sicherheitsrat (NSR) angemessen behandelt wird. "Es wäre eine naive Fehleinschätzung, den Klimawandel als reines Umweltthema abzutun", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter dem "Handelsblatt".


"Der Klimawandel ist ein Brandbeschleuniger für bestehende Konflikte und ein massiver Treiber von Migration." Daher sollte im NSR auch Expertise zur Klimaveränderung vorhanden sein, mahnte Kiesewetter.

Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz warf der Bundesregierung vor, "immer noch nicht verstanden zu haben, dass die globale Erderwärmung eine gewaltige Katastrophe auslöst, die nicht nur unsere natürlichen Lebensgrundlagen, Wohlstand und unsere Gesundheit gefährdet, sondern auch die innere Sicherheit unseres Landes massiv bedroht."

Er verwies auf die Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND), der die Folgen der Erderwärmung als eine Bedrohung der Sicherheit Deutschlands eingestuft hatte. "Diese Erkenntnis muss sich auch in den Strukturen unserer Sicherheitsarchitektur widerspiegeln, auch im Nationalen Sicherheitsrat", sagte von Notz der Zeitung.

Der Klimaökonom und Präsident des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Ottmar Edenhofer, pflichtet dem bei. "Deutschland muss geopolitisch aufwachen", sagte er der Zeitung. Der Klimawandel gehöre zu den großen sicherheitspolitischen Fragen. "Ein Sicherheitsrat, der sich mit geopolitischen Risiken beschäftigt, braucht deswegen auch einen Klimaexperten."

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