Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sieht die geplante Teillegalisierung des Cannabiskonsums kritisch. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der DGKJ, sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe): "Der Alkoholkonsum macht es uns vor. Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin haben große Erfahrung in der Behandlung von Alkoholintoxikationen."
Es sei erfahrungsgemäß für Jugendliche kein Problem, an die legalisierte Droge Alkohol heranzukommen. "Das ist nach der Legalisierung des Cannabiskonsums für diese suchterzeugende Substanz auch nicht anders zu erwarten. Das Angebot für diese Altersgruppe wird durch die Freigabe ab 18 Jahren nicht limitiert, sondern im Gegenteil eher erweitert", so Rodeck. Verhaltenspräventive Ansätze wie vermehrte Aufklärung zur Schadensbegrenzung seien hingegen wenig effektiv. "Die Legalisierung von Cannabis und Abgabe an Personen über 18 Jahre wird den Schwarzmarkt etwas zurückdrängen, allerdings für die unter 18-jährigen gewiss nicht austrocknen", sagte der DGKJ-Generalsekretär. Die Gefahren des Cannabiskonsums in jugendlichem Alter seien eindeutig, wie die vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie zeige. "Regelmäßiger Cannabiskonsum bei Jugendlichen führt zu strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn mit Einschränkungen von Aufmerksamkeit, Denkleistung, Intelligenz und sozialer Kompetenz", so Rodeck.
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