Wolfsburg. Wie kann eine nachhaltige Spielraumpolitik in Südkorea aufgebaut werden und wie können Kinder und Jugendliche in diesem Prozess beteiligt werden? Diese Fragen brachte Myoung Soon Kim auf ihrem Forschungsbesuch mit in das Wolfsburger Kinder- und Jugendbüro, wo laut einer Pressemitteilung der Stadt Katharina Varga, Leiterin Geschäftsbereich Jugend, den internationalen Besuch begrüßte.
Als Teamleiterin einer siebenköpfigen Forschungsgruppe der Fakultät für Kindererziehung und Familie an der Yonsei Universität in Seoul ist Myoung Soon Kim stark an der Entwicklung Wolfsburgs zur kinderfreundlichen Kommune interessiert. Der Stadtbezirk „Seo dae Moon“, einer von 25 Stadtteilen Seouls, bewirbt sich um die international anerkannte Auszeichnung „Kinderfreundliche Kommune“.
„Wolfsburg ist eine junge dynamische Stadt mit steigenden Geburtenzahlen. Die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen hat mit rund 17 Prozent einen großen Anteil an der gesamten Wolfsburger Bevölkerung. Die Schaffung von familien- und kinderfreundlichen Rahmenbedingungen ist daher ein strategisches Ziel der Stadt Wolfsburg“, erklärt Varga beim gemeinsamen Gespräch. Im Anschluss stellte die städtische Kinderbeauftragte Katrin Binius die Aufgaben des Kinder- und Jugendbüros vor und erläuterte die wesentlichen Schwerpunkte des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune“. „Unser Fokus liegt vor allem auf dem Ausbau der Kinder- und Jugendbeteiligung. Nicht nur bei der Spielraumplanung, sondern auch bei städtischen Planungen, im Kinderbeirat oder in der Kinder- und Jugendkommission sind Kinder und Jugendliche aktiv beteiligt“, fügt Binius hinzu.
Mit Fokus auf Spielplatzgestaltung
Das besondere Interesse von Kim liege auf der Einbindung von Kindern bei der Spielplatzplanung, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Stadt. Als good practice-Beispiel präsentierte das Kinder- und Jugendbüro den Weg von der Ideensammlung bis hin zum konkreten Entwurf eines Spielhauses durch die Landschaftsarchitektin nach den Wünschen der Kinder für den Spielplatz Glanzwanne II in Velstove. Begeistert habesie sich auch bei der Besichtigung des Spielplatzes „Breslauer Straße“gezeigt, der ein Treffpunkt für die ganze Familie ist.
Am Ende des fachlichen Austauschs habeKim ein überaus positives Fazit gezogen: „Wir brauchen in Seoul qualifizierte Beteiligungsexperten. Eine Moderatorenfortbildung wie die Stadt Wolfsburg sie anbietet, sensibilisiert die Erwachsenen für die Vorteile von Partizipationsprozessen und vermittelt Beteiligungsmethoden für die praktische Arbeit mit Kindern.“ Zudem lobte sie den gut sichtbaren Standort und niederschwelligen Zugang zum Kinder- und Jugendbüro. Die Entwicklung einer Spielpolitik in Südkorea wird offiziell unterstützt von Gesundheits- und Wohlfahrtsministerium der koreanischen Regierung.