Berlin. Die Präsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes, Sabine Andresen, hat den Verlauf der aktuellen Debatte über die Einführung einer sogenannten "Kindergrundsicherung" kritisiert und sich dabei hinter Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) gestellt. "Ich finde die aktuelle Diskussion aus der Perspektive von Familien mit Kindern unwürdig und beschämend", sagte Andresen dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgabe).
"Denn ungefähr jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Und wenn der Kampf gegen diese Kinderarmut nicht priorisiert wird, dann wird eine Chance vertan", sagte sie. "Die Gesundheit und die Bildungschancen von Kindern, die in Armut aufwachsen, sind erheblich beeinträchtigt. Das wirkt sich auch wirtschaftlich aus." Es gehe zudem nicht nur darum, dass Leistungen zusammengelegt würden oder das Kindergeld erhöht werde. Es gehe um einen Paradigmenwechsel, so Andresen. Sie frage sich, warum sich eine sozialdemokratische Partei da nicht eindeutiger positioniere. "Das fehlt mir. Und es wundert mich. Frau Paus entscheidet nicht allein", sagte die Verbandspräsidentin.
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