Berlin. Kirchennahe CDU-Politiker haben mit einer Petition gegen EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich auf die Unterstützung der EKD-Synode für die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" reagiert. Der Evangelische Arbeitskreis der CDU Nordrhein-Westfalen, des mit weitem Abstand mitgliederstärksten Landesverbands der Partei, bringt laut eines Berichts der "Welt" eine Petition gegen Heinrich auf den Weg.
"Wir halten die Unterstützung gewaltbereiter Aktivisten in einem demokratischen Gemeinwesen für friedensfeindlich und brandgefährlich", heißt es in dem Papier, für den deutschlandweit Unterschriften gesammelt werden sollen. "Proteste müssen in einem freiheitlich-demokratischen Gemeinwesen friedlich bleiben - Protestformen, die Gewalt gegen Menschen oder Sachen ausüben, sind nicht legitim. Dies trifft auch und gerade auf Straßenblockaden der sog. `Letzten Generation` zu." Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland habe auf der EKD-Synode in Magdeburg solche Straßenblockaden als legitimes Mittel des zivilen Widerstandes bezeichnet, heißt es in dem Schreiben.
"Dieser Ansicht widersprechen wir", schreiben die kirchennahen Unions-Politiker. "Wir haben die tiefe Sorge, dass solche Äußerungen der Evangelischen Kirche und ihren Mitgliederzahlen unermesslichen Schaden zufügen." Zeitgleich hat sich der CDU-Europaabgeordnete Markus Pieper zu Wort gemeldet. Er ist Berichterstatter des Europäischen Parlaments für den Ausbau Erneuerbarer Energien.
"Die Annäherung der Kirche an die Aktivisten der `Letzte Generation` ist befremdlich und beschämend", schreibt der Klimapolitiker in einem Brief an Präses Heinrich, über den die "Welt" berichtet. "Als evangelischer Christ in politischer Verantwortung bitte ich Sie dringend, demokratiefeindlichen Organisationen künftig keine Plattform zu bieten, geschweige denn, deren extreme Positionen zu unterstützen." Der Fachpolitiker wirft der EKD-Vertreterin vor, sie habe sich von den Argumenten der Klimaaktivisten blenden lassen. "Ebenso dringend bitte ich, die IPPCC-Studien einmal selbst zu lesen und nicht blind den Interpretationen der Klima-NGOs und einseitiger Forschungsinstitute zu folgen", schreibt Pieper.
Der Weltklimarat IPPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verfasst regelmäßig Bericht zum Stand des Klimawandels. Sie sind die Grundlage der weltweiten Klimapolitik.
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