Washington DC. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger fordert die uneingeschränkte Unterstützung Israels durch Deutschland, "im Extremfall auch militärisch". Das sagte Kissinger am Mittwoch dem TV-Sender "Welt".
Eine weitere Eskalation des aktuellen Krieges hält der Deutsch-Amerikaner nicht für ausgeschlossen, auch nicht einen israelischen Angriff auf den Iran, von dem die Hamas unterstützt wird. Israel habe den Palästinensern mit dem Abzug aus dem Gazastreifen 2005 ihr Land zurückgegeben, dafür aber dennoch keinen Frieden bekommen. "Man kann Leuten keine Zugeständnisse mehr machen, die durch ihre Taten gezeigt haben, dass es keinen Frieden geben wird. Es muss eine Strafe geben."
Von der Europäischen Union erwarte er, dass sie Staaten, die in den Krieg eingreifen wollen, klar mache, dass sie einen Preis dafür zahlen würden. Denn das, was Israel passiere, könne auch Europa passieren. Die Kriege gegen die Ukraine und Israel seien ein fundamentaler Angriff auf das internationale System. Über jubelnde Araber auf Berliner Straßen nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel sagte Kissinger, der als Jude vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen musste: "Das ist schmerzlich."
Die Ursache sieht er auch in der deutschen Asylpolitik. "Es war ein schwerer Fehler, so viele Menschen völlig verschiedener Kulturen, Religionen und Überzeugungen hereinzulassen, weil es Interessengruppen hervorbringt in den Ländern", so Kissinger.
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