Kita-Chaos in Haverlah? Jetzt äußert sich ein besorgter Vater!

von Nick Wenkel


Chaos-Kita oder alles nur heiße Luft? Nun äußert sich erstmals ein betroffener Vater aus Haverlah. Foto: Alexander Dontscheff
Chaos-Kita oder alles nur heiße Luft? Nun äußert sich erstmals ein betroffener Vater aus Haverlah. Foto: Alexander Dontscheff

Haverlah. Kürzlich äußerte CDU-Politiker Jochen-Konrad Fromme Kritik an den Bauarbeiten an der Kita Haverlah. Dass die Kinder jedoch, wie Fromme erläuterte, „verdreckt und verängstigt" seien, konnte Haverlahs Bürgermeister Hans-Heinrich Wolf nicht bestätigen. Die Kinder seien demnach weiterhin in guter Obhut. Doch nun äußert ein besorgter Vater erneute Kritik an Kita und Bürgermeister.


Ralf Batzik, Vater einer dreijährigen Tochter, die an der Kita Haverlah angemeldet ist, sprach mit regionalHeute.de über die aktuelle Situation an der Tagesstätte. „Ich will niemandem etwas Böses. Aber, dass es keine Beschwerden gab, stimmt nicht. Ich selbst habe mich am Donnerstagbei der Samtgemeinde Baddeckenstedt beschwert. Diese bestätigte mir, dass es auch schon vorab Beschwerden gab", so Batzik.Die Samtgemeinde habe ihm demnach erzählt, dass es bereits Gespräche mit den Elternvertretern und einer besorgten Mutter gegeben habe. Umso erschrockener sei Batzik nun über die Aussagen von Haverlahs Bürgermeister Hans-Heinrich Wolf, es habe keine Beschwerden gegeben. „Das ist eine Lüge des Bürgermeisters. Jemanden der Lüge zu bezichtigen und dann selbst zu lügen, ist armselig und unwürdig", so Batzik. Gemeint war damit die Aussagen von Wolf, Fromme habe in Bezug auf die Beschwerden gelogen. Auf Nachfrage unserer Online-Zeitung bestätigte der Bürgermeister, dass es dieBeschwerde einer Mutter tatsächlich gegeben habe. Allerdings hätte er darüber zum Zeitpunkt des Gesprächs mitregionalHeute.de keine Kenntnis gehabt, sondern erst anschließend.

Jacken mit Plane abgedeckt?


Ralf Batzik stellte auch klar, dass er nichts gegen die Baumaßnahmen an sich habe. Denn: „Es ist ein Bau. Dass nun mal gewisse Einschränkungen da sind, ist völlig normal, das kritisiere ich auch gar nicht. Fakt ist: Es sind keine unhaltbaren Zustände. Aber, dass es keine Probleme gibt, ist eine Lüge." Der maßgebliche Betrieb werde nämlich, entgegen der Aussagen von Bürgermeister Wolf, sehr wohl beeinflusst. Und auch Dreck spiele eine Rolle, wenn auch nicht in dem Maße, wie es Jochen-Konrad Fromme beschrieb. „Ist doch klar, dass sich die Kinder in der Kita gerne mal dreckig machen. Die Jacken hängen allerdings im Eingangsbereich, direkt bei den Bauarbeiten. Sie werden mit Planen abgedeckt, damit nicht ganz so viel Schmutz dran kommt. Besonders kritisch sieht Batzik jedoch die teilweise Entfernung des Kita-Zauns, der den Außenbereich eingrenze. Hier sei rechts neben dem Container immer wieder eine Lücke, durchdie Arbeiter ihre schweren Materialien transportieren. „Verständlich", findet der Familienvater. Aber er stellte auch klar: „Es muss dann dementsprechend wieder schnell gesichert werden. Dass Kinder so leichter das Gelände verlassen können, ist doch klar. Eine gesicherte Baustelle, wie Bürgermeister Wolf es bezeichnete, sieht meines Erachtens anders aus."

Kita-Kinder mit Hörschutz?


Batzikberichtete regionalHeute.de davon, dass ihmamvergangenen Mittwoch, als er seine Tochter in die Kita brachte, zwei Kinder mit großen Kopfhörern entgegengelaufen kamen. „Das ist das erste Mal, dass ich sowasgesehen habe." Als er sich dann am vergangenen Donnerstagbei der Samtgemeinde über den Grund für die Kopfhörer informieren wollte, habe er als Antwort bekommen, dass dies aufgrund des allgemeinen Gruppenlärms aus heutiger Sicht pädagogisch normal sei. Eine unbefriedigende Antwort, findet Batzik, da dies vor den Bauarbeiten so nicht praktiziert worden sei. Die Vermutung sei daher, dass es einfach zu laut sei. Dies habe sich auch am vergangenen Donnerstag so bestätigt. Hier seien bis kurz vor 13 Uhr laute Stemmarbeiten im Kindergarten durchgeführt worden. „Mehrere Eltern wollten daraufhin bei der Samtgemeinde anrufen", so Batzik. Ob dies so geschehen ist, wisse er allerdingsnicht.

Verwaltung und Bürgermeister schweigen


regionalHeute.de konfrontierte eine Verwaltungsvertreterin in der Samtgemeinde Baddeckenstedt mit diesen Aussagen. Die wollte sich nicht dazu äußern, bestätigte jedoch, dass der Bürgermeister erst nach dem Telefonat Kenntnis über die Beschwerde einer Mutter hatte. Hans-Heinrich Wolf wollte sich zu den weiteren Vorwürfenvon Batzikauf Anfrage unserer Online-Zeitung ebenfalls nicht äußern.

„Wir werden nicht informiert"


Familienvater Ralf Batzik hofft jedoch, dass die Samtgemeinde künftig transparenter auftritt. „Wir wollen ja eigentlich nur über die Maßnahmen informiert werden. Doch das passierte bislang nicht. Wir haben keine Ahnung, was derzeit abläuft", so Batzik. Für seine Tochter und viele andere Kinder hoffe er, dass die Arbeiten schnell zu Ende sind. Denn: „Es ist logisch, dass die Kinder sowas in ihrem normalen Tagesablauf beeinflusst", betont er.

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