Berlin. Lars Klingbeil, Vorsitzender der SPD und Mitglied im Verwaltungsbeirat des FC Bayern München, sieht die Partnerschaft seines Vereins mit der katarischen Fluglinie Qatar Airways als "Spannungsverhältnis". Profifußball funktioniere "leider immer mit Geld und noch mehr Geld", sagte er dem Nachrichtenportal Watson.
"Das halte ich für eine Fehlentwicklung, aber es ist die Realität." Man stelle sich aber auch die Frage, "ob das Engagement in Katar etwas im Land verändern kann". Der FC Bayern München mache beispielsweise viel für den Frauenfußball in Katar. "In Katar hat sich vieles durch den öffentlichen Druck verändert in den letzten Jahren. Aber das reicht nicht. Katar ist ein Land, das in vielen Bereichen unsere Werte nicht vertritt."
Der SPD-Chef findet es allerdings gut, dass die Bayern die Diskussion öffentlich führen. Er sagte: "Sie werden in Anbetracht der WM entscheiden, wie sie mit dem Engagement in Katar künftig umgehen. Das ist eine offene Diskussion im Verein, die mit Fans und Menschenrechtsorganisationen geführt wird. Da könnte die FIFA viel von lernen."
Der Verein diskutiere die Partnerschaft mit Katar sehr ernsthaft, so Klingbeil. Aktuell läuft der Sponsorenvertrag noch bis 2023.
Theoretisch könnten die Münchner diesen auslaufen lassen. Zuletzt gab es immer wieder Diskussionen zwischen dem Verein und der aktiven Fan-Szene, die der Partnerschaft mit Qatar Airways kritisch gegenübersteht.
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