Berlin. Im Streit um einen möglichen Weiterbetrieb eines Kernkraftwerks in Bayern wirft der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) Politik "im Panikmodus" vor. Söder habe in den letzten Jahren alles getan, "um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern zu verhindern", sagte Klingbeil der "Bild".
Diese "gigantische Fehlleistung" versuche er jetzt zu verschleiern, "indem er krampfhaft an der Atomenergie festhält". Der CSU-Chef gefährde mit seiner Energiepolitik Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern, so Klingbeil: "Herr Söder wird mit seinen Irrungen und Wirrungen zum Standortrisiko. Die Industrien der Zukunft, von E-Autos bis Computerchips, siedeln sich dort an, wo die Energie produziert wird - das ist vor allem der Norden Deutschlands." Klingbeil sagte zugleich, dass er nicht mit Stromausfällen durch die Abschaltung der Kernkraftwerke rechne.
"Seit 2002 produziert Deutschland jedes Jahr mehr Strom, als wir verbrauchen. Das zeigt: Auch ohne Atomkraft laufen wir nicht in eine Versorgungslücke. Es wird keine Blackouts geben", sagte Klingbeil der "Bild".
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