Berlin. Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geforderten Ausnahmen für Kliniken beim geplanten Heizungstausch stoßen bei Betreibern auf breite Ablehnung. "Die Idee des Ministers, Krankenhäuser von der Pflicht, Heizungen auszutauschen, auszunehmen, ist für mich nicht nachvollziehbar", sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dem "Handelsblatt".
Krankenhäuser verbrauchten hohe Energiemengen, auch weil die Modernisierung der Heizungsanlagen und die Verbesserung der Gebäudehülle wegen fehlender Investitionsmittel an den meisten Standorten seit vielen Jahren überfällig sei. Deshalb könne in dem Bereich mit umweltfreundlichen Heizungen auch vergleichsweise viel Treibhausgas eingespart werden. "Der Beitrag zum Klimaschutz und die Möglichkeit laufende Energiekosten zu senken wäre viel größer, als der von einzelnen Privathaushalten", sagte Gaß. Es sei falsch, Krankenhäuser durch Ausnahmeregelungen vor den dringend notwendigen Investitionen zu schützen.
Die Bundesregierung hatte die Reform des Gebäudeenergiegesetzes in der vergangenen Woche beschlossen. Lauterbach forderte am Sonntag großzügige Ausnahmeregeln für Krankenhäuser, Pflege- und Reha-Einrichtungen geben. DKG-Chef Gaß verlange stattdessen, den Kliniken "endlich die Investitionsmittel" zur Verfügung zu stellen, die gesetzlich vorgeschrieben seien. "Minister Lauterbach sollte auf seinen Kollegen Habeck im Wirtschaftsministerium zugehen und aus dem gewaltigen Finanzierungsvolumen für Klimaschutzmaßnahmen ein Sonderprogramm CO2-freies Krankenhaus auflegen, das dann die Länder entsprechend kofinanzieren."
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