Kommunen benötigen Wärmeplanung: Seesen setzt auf Kooperation

Die kreisangehörigen Kommunen, die zur Aufstellung verpflichtet sind, wollen unter Federführung des Landkreises einen gemeinsamen Wärmeplan aufstellen.

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Symbolbild | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Seesen. Bis zum 31. Dezember 2026 sind Ober- und Mittelzentren laut Niedersächsischem Klimagesetz dazu verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung aufzustellen. Die Stadt Seesen macht sich gemeinsam mit weiteren Kommunen im Landkreis Goslar gemeinsam auf den Weg, dieser Pflicht nachzukommen. Darüber berichtet die Stadt Seesen in einer Pressemitteilung.



Bundesweit fließt die meiste Energie in die Wärmeversorgung: Sie macht nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mehr als 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus und ist somit für den größten Teil des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes verantwortlich. Noch immer wird in jedem zweiten Haushalt mit Gas und in jedem vierten mit Heizöl geheizt.

Weitere Städte verpflichtet


Um eine zukunftsfeste, bezahlbare und vor allem treibhausgasneutrale Wärmeversorgung zu etablieren, besteht für Ober- und Mittelzentren – wie die Stadt Seesen – laut Niedersächsischem Klimagesetz bis Ende 2026 die Pflicht zur Erstellung eines kommunalen Wärmeplans. Neben Seesen sind im Landkreis Goslar auch die Städte Bad Harzburg, Clausthal-Zellerfeld und Goslar zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. „Um eine übergreifende Wärmeplanung zu erhalten und Synergieeffekt zu generieren, erstellen die kreisangehörigen Kommunen unter Federführung des Landkreises einen gemeinsamen Wärmeplan“, erklärt Katharina Lachmann, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Seesen.

In der Wärmeplanung werde zunächst die Infrastruktur analysiert und der Wärmeverbrauch der einzelnen Gebäude erhoben. Dabei werden nicht nur das Alter und die Wohnfläche des Hauses erfasst, sondern auch die Nutzungsart und ob es sich beispielsweise um einen Leerstand handelt. Die bisherige Wärmeversorgung sowie Potenziale zur Senkung des Wärmebedarfs würden in der Analyse ebenfalls berücksichtigt, sodass am Ende ein konkretes Zielszenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 entwickelt werden könne.

Keine direkten Pflichten


Aus der Wärmeplanung würden sich zunächst keine direkten Pflichten für Unternehmen und Privathaushalte ergeben. Sie diene vielmehr der Information und strategischen Grundlage, welche klimaneutralen Energiequellen wo und wie am effizientesten eingesetzt werden können.

„Die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ist ein langfristiger und strategischer Prozess“, bringt es Lachmann auf den Punkt. Sie arbeitet für die Stadt Seesen im „Arbeitskreis Wärmeplanung“ des Landkreises Goslar mit und hat aktiv bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen mitgewirkt. Inzwischen wurden die eingegangenen Angebote bewertet, sodass nun final über die Vergabe entschieden werden kann. Nachdem ein Planungsbüro beauftragt wurde, wird es eine öffentliche Veranstaltung geben, bei der die Bürgerinnen und Bürger über das weitere Vorgehen informiert werden.


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