Konsequenzen nach Randale-Derby? Treffen im Innenministerium

Ministerin Daniela Behrens traf sich mit Vertretern von Eintracht Braunschweig und Hannover 96. Im Nachgang zeigte man sich weitgehend einig.

Das Derby erfordert immer ein immenses Polizeiaufgebot. Archivbild
Das Derby erfordert immer ein immenses Polizeiaufgebot. Archivbild | Foto: regionalHeute.de

Niedersachsen. Nach dem Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig Anfang November hatte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens deutliche Worte für die erneuten Ausschreitungen und den immensen Polizeieinsatz, der nötig war, um den Schaden halbwegs in Grenzen zu halten, gefunden. Im Nachgang traf man sich am heutigen Mittwoch mit Vertretern beider Vereine im Innenministerium, um über Konsequenzen und künftige Maßnahmen zu sprechen. Über die Ergebnisse berichten die Beteiligten in einer gemeinsamen Pressemitteilung.



"Wir haben vereinbart, in gemeinsamen Arbeitsstrukturen künftige bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen zu identifizieren. Außerdem wird der heute begonnene Dialog regelmäßig auf verschiedenen Ebenen weitergeführt", berichtet Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens. So werde es unter anderem ein Treffen nach dem nächsten Niedersachsen-Derby Mitte April geben.

Konsequenzen nach dem nächsten Derby?


"Sollte es nicht zu spürbaren Verbesserungen bei Hoch-Risiko-Spielen kommen, muss über eine Kostenbeteiligung der Vereine für Polizeieinsätze nachgedacht werden. Um es noch einmal deutlich zu sagen, für die Sicherheit im Stadion sind die Vereine zuständig", droht die Ministerin erneut mit Konsequenzen. Dies sei allen Beteiligten des heutigen Gesprächs auch klar. Deshalb intensiviere man die Zusammenarbeit, um das gemeinsame Ziel, weniger Gewalt in den Stadien, zu erreichen.

Kostenfrage klar getrennt?


Sowohl Nicole Kumpis, Präsidentin von Eintracht Braunschweig, als auch Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, betonen allerdings auch, dass man die Übernahme der Kosten von Polizeieinsätzen außerhalb der Stadien ablehne. "Was die Kostenfrage angeht, sind die Spielregeln klar: Der Staat ist für die öffentliche Ordnung zuständig, das betrifft den Bereich außerhalb der Fußballarena. Innerhalb der Fußballarena sind wir für die Sicherheit verantwortlich. Wir werden hierzu an Konzepten arbeiten, die auch bauliche Veränderungen beinhalten können", erklärte Kind im Nachgang des Treffens.

Einig seien sich auch alle , dass es sich nicht nur um ein Thema von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig handele. "Deshalb werden auch DFB und DFL mit einbezogen werden müssen, um bundeseinheitliche Regelungen für diese Herausforderungen zu finden", betonte Kumpis.

Einbindung der Fanszenen


Es stellt sich die Frage, was jetzt konkret unternommen wird. "Wir konzentrieren uns in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zunächst auf wenige Themen, um Schritt für Schritt zukunftsorientierte Antworten zu finden – auch unter Einbindung der Fanszenen. Wir lieben gemeinsam den Fußball, wir sollten ihn nicht schädigen. Daran möchten wir gemeinsam arbeiten", so Martin Kind.

"Wir haben bei diesem Auftaktgespräch gemeinsam Punkte identifiziert, bei denen wir Verbesserungspotenzial sehen und die wir für ein noch sichereres Stadionerlebnis kurzfristig angehen werden", ergänzt Nicole Kumpis. Das beziehe sich in erster Linie auf die Bereiche An- und Abreise sowie Sicherheitskräfte im Stadion. Mittel- und Langfristig betreffe das auch die Infrastruktur in den Stadien. "Wichtig ist uns, unsere organisierten Fangruppierungen auf diesem Weg mitzunehmen und die anstehenden Themen rund um das Niedersachsenderby im Rahmen unserer bestehenden sehr guten und verstetigten Dialogformate anzusprechen", erklärt die Präsidentin abschließend.


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