Dresden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Einmischung von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht in die Koalitionsdebatten im Osten scharf kritisiert. "Das ist unfassbar, Politiker sind doch zuerst mal ihren Wählern verpflichtet", sagte er dem "Spiegel".
Das Politbüro in Berlin mache Ansagen, was vor Ort zu geschehen habe - "nein danke, das braucht keiner". Kretschmer bezieht sich unter anderem auf Wagenknechts Aussage, das Bündnis Sahra Wagenknecht werde sich nur an einer Landesregierung beteiligen, die eine Stationierung von US-Raketen in Deutschland klar ablehne.
Der sächsische Ministerpräsident kritisiert außerdem den von Wagenknecht vorgeschlagenen Deal, wonach das BSW ihn in Sachsen zum Ministerpräsidenten wählen könnte, wenn die CDU in Thüringen eine Ministerpräsidentin des BSW mittrage. "Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Damit nimmt sie den Verantwortlichen vor Ort ihre Autorität und ihr Gesicht", so Kretschmer. "Keiner will in Sachsen hören, dass er etwas machen soll, weil in Thüringen irgendwas passiert."
Kretschmer sagte, er sei über die Jahre zu dem Schluss gekommen, dass Wagenknecht "ein Talent hat, Dinge zu zerstören". Eine Koalition mit dem BSW schloss Kretschmer dennoch nicht aus - er wollte sich auf mehrfache Nachfrage nicht dazu äußern.
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