Land fördert Integrationsarbeit in Salzgitter mit rund 4,26 Millionen Euro

Von dem Geld wird unter anderem eine neue Kita gebaut.

Panoramabild der Ost-und Westsiedlung in Salzgitter-Bad. Hier soll mit Mitteln des Integrationsfonds eine neue Kita entstehen.
Panoramabild der Ost-und Westsiedlung in Salzgitter-Bad. Hier soll mit Mitteln des Integrationsfonds eine neue Kita entstehen. | Foto: Stadt Salzgitter / A. Kugellis

Salzgitter. Die Stadt Salzgitter erhält in diesem Jahr Förderbescheide in Höhe von rund 4,26 Millionen Euro aus dem Integrationsfonds des Landes Niedersachsen. Diese Mittel werden für investive Maßnahmen wie den Bau einer Kindertagesstätte und zahlreiche soziale Integrationsprojekte verwendet. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung.


Seit dem Jahr 2017 werden aus Mitteln des Integrationsfonds des Landes Niedersachsen Projekte gefördert, die der Stadtgesellschaft bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen durch die Zuwanderung von geflüchteten Menschen unterstützen. Im ersten Jahr waren neben Salzgitter noch Delmenhorst und Wilhelmshaven anspruchsberechtigt, weitere Kommunen kamen hinzu, in diesem Jahr erhalten insgesamt zwölf Kommunen Gelder aus dem Fonds.

Integration von rund 6.500 Flüchtlingen


Dazu betont Salzgitters Oberbürgermister Frank Klingebiel: „Fünf Jahre nach der Flüchtlingskrise steht unsere Stadt bedingt durch die laufende Integration von rund 6.500 Flüchtlingen, die aktuell in Salzgitter leben, noch immer vor enormen Herausforderungen. Beispielsweise ist der notwendige Ausbau der Kapazitäten in der Kindertagesbetreuung ein finanzieller Kraftakt, den die Stadt nicht alleine stemmen kann. Und nach wie vor gilt, dass Integrationsprojekte nur erfolgreich sein können, wenn hinter ihnen eine langfristige und verlässliche Planung steht. Deswegen begrüße ich, dass das Land den Forderungen der kommunalen Spitzenverbände und meiner Amtskollegen gefolgt ist und im Mai dieses Jahres eine Fortsetzung des Integrationsfonds für weitere fünf Jahre beschlossen hat.“

„Zuwanderung ist eine Chance für unsere Kommunen. Die Integration von geflüchteten Menschen und Asylsuchenden stellt sie aber auch vor Herausforderungen. Die Stadt Salzgitter ist hiervon in besonderem Maße betroffen", betont die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, Dr. Ulrike Witt. "Integration braucht gute Projekte, die die Partizipation der Neuankömmlinge ermöglicht. Die Stadt Salzgitter hat mit dem Land Niedersachsen nun schon im vierten Jahr einen starken Unterstützer bei dieser Aufgabe an ihrer Seite. Ich freue mich, dass ich auch in diesem Jahr der Stadt Salzgitter die gute Nachricht überbringen kann, dass sie Fördermittel aus dem Integrationsfonds in Höhe von rund 4,26 Millionen Euro erhält."

Wie werden die Gelder in Salzgitter eingesetzt?


Alleine drei Millionen Euro sollen für den geplanten Neubau einer fünfgruppigen Kindertagesstätte in der Ost- und Westsiedlung verwendet werden. Dort ist der Bau einer weiteren Kindertageseinrichtung aus Bedarfsgründen sowie sozialstrukturell besonders notwendig. Das Quartier ist geprägt von einem vergleichsweise hohen Anteil von Familien mit Kindern im Transferleistungsbezug sowie den Zuzug von Familien mit Migrationshintergrund.

Mit Fördermitteln des Integrationsfonds aus zurückliegenden Jahren wurde in diesem Jahr der Umbau der Kita Steinberg beendet, der Neubau der Kita Grundschule Am See weitergeführt sowie der Neubau der Kita Fredenberg West begonnen.

Niedrigschwellige Integrationsangebote


Unterstützt werden neben Bauprojekten auch zahlreiche Projekte, die nicht so sichtbar, aber die dennoch immens wichtig sind, um die Stadtgesellschaft zusammenzuhalten. Oft sind dies niedrigschwellige Integrationsangebote, die in Kooperation mit freien Trägern der Wohlfahrtsverbände realisiert werden. Im SOS-Mütterzentrum werden mit Hilfe von Geldern des Integrationsfonds niedrigschwellige Angebote zur Integration für Menschen mit Migrationshintergrund umgesetzt. Beispielsweise durch gemeinsame Aktionen für Familien im Stadtteil sollen die wechselseitige Akzeptanz gestärkt und Kulturationsprozesse gefördert werden. Zusätzlich soll eine intensive durch Integrationshelferinnen und Integrationshelfer stattfinden.

Ein weiteres gefördertes Projekt wird durch die AWO – Kreisverband Salzgitter-Wolfenbüttel umgesetzt. Hier geht es um Integration von Geflüchteten und Zugewanderten im Ortsteil Fredenberg sowie im Quartier Suthwiesenstraße. Auch die Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH – Kreisstelle Salzgitter führt ein Projekt mit Unterstützung aus Mitteln des Integrationsfonds durch. Es sollen damit Integrationsangebote im Stadtteiltreff „Start.Punkt.Salzgitter“ in Salzgitter-Lebenstedt sowie in der Ost-und Westsiedlung in Salzgitter-Bad realisiert werden. Auch eine Migrationsberatung zu aufenthaltsrechtlichen und sozialrechtlichen Fragen soll damit finanziert werden.

Schulsozialarbeit und Streetwork


Auch im Bereich Schulsozialarbeit werden Mittel aus dem Integrationsfonds eingesetzt. Diese dienen der Schaffung verbesserter Teilhabemöglichkeiten an Bildung für Familien mit Fluchthintergrund durch kontinuierliche Unterstützung im täglichen Schulleben. Zusätzlich wird Streetwork durch Gelder des Integrationsfonds finanziert. Die damit finanzierten Integrationscoaches bieten in der Quartiers- und Netzwerkarbeit ihre Angebote (unter anderem niederschwellige Freizeitangebote) an und kooperieren mit der Jugendberufshilfe, der Jugendberufsagentur und der Schulsozialarbeit.

Auch die Kontorsarbeit (Gemeinwesenarbeit - GWA - in den Quartieren Steterburg, Seeviertel und Fredenberg) wird mit Fördermitteln unterstützt. Ziel dieses Projektes des Fachdienstes Soziales und Senioren der Stadt Salzgitter ist die Gestaltung eines „inklusiven Stadtteils“ durch Informieren, Koordinieren, Vernetzen und Evaluieren. Ebenfalls wird die präventive Arbeit des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) mit Mitteln des Integrationsfonds unterstützt.


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