Landkreis erhält Förderung für Gesundheitszentrum in Baddeckenstedt

Mit einem Regionalen Versorgungszentrum in der Samtgemeinde Baddeckenstedt soll nicht nur ein Ort für medizinische Angebote geschaffen werden, sondern auch für weitere Dienstleistungen. Außerdem soll ein sozialer Treffpunkt entstehen.

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Im Pavillon des Bildungszentrums fand die Bescheidübergabe statt. V.l.n.r.: Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser, Regionalministerin Birgit Honé, Dezernent für Schule, Jugend und Soziales Bernd Retzki, Samtgemeindebürgermeister von Baddeckenstedt Klaus Kubitschke und Landrätin Christiana Steinbrügge.
Im Pavillon des Bildungszentrums fand die Bescheidübergabe statt. V.l.n.r.: Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser, Regionalministerin Birgit Honé, Dezernent für Schule, Jugend und Soziales Bernd Retzki, Samtgemeindebürgermeister von Baddeckenstedt Klaus Kubitschke und Landrätin Christiana Steinbrügge. | Foto: Landkreis Wolfenbüttel

Baddeckenstedt. Der Landkreis Wolfenbüttel soll ein Regionales Versorgungszentrum (RVZ) bekommen. Angesiedelt werden soll das Zentrum in Baddeckenstedt. Hier sollen medizinische Angebote mit sozialen Treffpunkten miteinander verknüpft werden. Das Geld, um in weitere Planungen einsteigen zu können, gibt es vom Land Niedersachsen.


Insgesamt soll die Umsetzung des Projekts, mit dem der Landkreis eine Vorreiterrolle einnehmen kann, rund 1,4 Millionen Euro kosten. 95 Prozent der Kosten würden jedoch vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale
Entwicklung getragen werden. Ein erster Meilenstein in der Entwicklung des Zentrum wurde heute gelegt. Niedersachsens Regionalministerin Birgit Honé übergab Landrätin Christiana Steinbrügge einen Förderbescheid in Höhe von 71.250 Euro. Mit dem Geld soll ein Konzept für den Aufbau eines RVZ erstellt werden. Damit können Landkreis und Samtgemeinde nach ersten Vorplanungen offiziell in die Entwicklung des Zentrums einsteigen. Der Landkreis Wolfenbüttel gehört damit zu den Vorreitern in Niedersachsen: Bislang sind landesweit drei Pilotprojekte im Aufbau, ein fünftes ist im Landkreis Schaumburg geplant.

Das RVZ bündelt in kommunaler Trägerschaft ein Medizinisches Versorgungszentrum mit angestellten Allgemeinmedizinern mit weiteren Angeboten der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Diese können je nach regionalem Bedarf von Betreuungs- über Beratungs- bis hin zu Begegnungsangeboten reichen. „Mit den Regionalen Versorgungszentren stärken wir die soziale Daseinsvorsorge. Wir wollen für die Menschen vor Ort eine attraktive und an den praktischen Bedürfnissen orientierte Infrastruktur schaffen, die lange Wege vermeidet“, sagte Honé.

Ein vielfältiger Ort


Mit der Landesförderung könne der Landkreis Wolfenbüttel das Konzept für ein Regionales Versorgungszentrum konkretisieren, sagte Landrätin Steinbrügge: „Wir benötigen praktische Lösungen für den ländlichen Raum. Mit einem Regionalen Versorgungszentrum in der Samtgemeinde Baddeckenstedt schaffen wir nicht nur einen Ort für medizinische Angebote, sondern auch für weitere Dienstleistungen und zugleich einen sozialen Treffpunkt. Dafür sind auch Ideen der Menschen vor Ort gefragt. Das Versorgungszentrum ermöglicht soziale Teilhabe und steht für Lebensqualität im ländlichen Raum“, sagte Steinbrügge.

Baddeckenstedts Samtgemeindebürgermeister Klaus Kubitschke sagte: „Ich wünsche mir sehr, dass es uns durch diese Förderung gelingen möge, neben einer nachhaltigen Verbesserung der ärztlichen Versorgung unserer Samtgemeinde auch weitere interessante Angebote zur Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum zu etablieren.“

Honé stellte einen weiteren Ausbau des Programms in Aussicht. „Die bisherige Evaluation der Projekte und das Interesse der kommunalen Familie zeigt deutlich, dass wir hier auf einem guten Weg sind“, sagte die Regionalministerin. Sie strebe einen landesweiten Roll-Out des Projektes an. Insbesondere angesichts der schwierigen Nachbesetzung von Hausarztpraxen im ländlichen Raum brauche es neue Ideen.

Einer aktuellen Studie der Robert-Bosch-Stiftung zufolge droht bis zum Jahr 2035 rund der Hälfte der niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte ein Ärztemangel. Die Studie empfiehlt als Gegenmittel die Errichtung lokaler Gesundheitszentren.


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