Lang sieht Grüne als Koalitionsalternative für Söder

Grünen-Chefin Ricarda Lang sieht ihre Partei in Bayern als potenzielle Koalitionsalternative für Ministerpräsident Markus Söder (CSU), falls der sich in der Aiwanger-Debatte von den Freien Wählern abwenden sollte.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Grünen-Chefin Ricarda Lang sieht ihre Partei in Bayern als potenzielle Koalitionsalternative für Ministerpräsident Markus Söder (CSU), falls der sich in der Aiwanger-Debatte von den Freien Wählern abwenden sollte. "Ich glaube, dass Grüne in der Landesregierung diesem Land verdammt guttun würden", sagte Lang dem TV-Sender "Welt".


Dass Söder die Grünen in den vergangenen Wochen zum Lieblingsgegner erklärt hatte, hält Lang dabei offenbar nicht für ein Hindernis: "Markus Söder hat seine Meinung auch schon häufiger gewechselt. Und das erwarte ich auch hier." Allerdings seien die Grünen auch nie wirklich aus dem Rennen als Koalitionspartner raus gewesen, so Lang: Denn am Ende entschieden die Wähler - und nicht ein Ministerpräsident. Die Grünen hätten für ein Mitregieren auch einiges anzubieten: "Wenn wir über billige Energie reden, wenn wir darüber reden, wie man Kinder in den Mittelpunkt stellt, wie man auch den Wohlstand der Zukunft sichert. Und darum geht es am 8. Oktober. Ich glaube, die Landesregierung braucht Grüne mit dabei."

Vom Koalitionsausschuss in Bayern am Dienstag erwartet Lang, dass auch wirklich alle relevanten Fragen zum Aiwanger-Flugblatt beantwortet werden. Es sei die Aufgabe von Söder, dies sicherzustellen und auch offen zu kommunizieren: "Was nicht geht, ist dass der Ministerpräsident jetzt auf Tauchstation geht, sondern er ist jetzt in der Verantwortung klarzumachen, ob alle Fragen beantwortet wurden. Denn er ist auch in der Verantwortung, Schaden von dem Vertrauen in die Demokratie in Bayern abzuwenden."

Offensiver als Lang äußerte sich Ludwig Hartmann, Co-Landtagsfraktionschef der Grünen und Co-Spitzenkandidat bei der bayerischen Landtagswahl: "Als stellvertretender Ministerpräsident ist Aiwanger nicht mehr tragbar", sagte Hartmann der "Welt" (Dienstagsausgabe). "Zur Tagesordnung übergehen, das kann Söder nicht. Ich würde als Ministerpräsident keinen Stellvertreter akzeptieren, der solche Flugblätter bei sich hatte."

Zum von Regierungschef Markus Söder (CSU) anberaumten Sonder-Koalitionsausschuss am Dienstagmorgen sagte Hartmann: "Das ist der erste richtige Schritt. Wir haben gefordert, dass sich Söder äußern muss."


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