Berlin. Gesetzlich Krankenversicherte und ihre Arbeitgeber müssen sich auf weiter steigende Belastungen einstellen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für das kommende Jahr den durchschnittlichen Zusatzbeitrag um 0,1 Prozentpunkte auf nun 1,7 Prozent erhöht. Die entsprechende Verordnung liegt dem "Handelsblatt" (Dienstagausgaben) nach eigenen Angaben vor.
Die Beiträge steigen damit auf ein Rekordhoch. Die festgelegten 1,7 Prozent sind allerdings nur eine kalkulatorische Plangröße. Den tatsächlichen Zusatzbeitrag legt jede der 96 gesetzlichen Krankenkassen selbst fest. "Wir schließen nicht aus, dass einzelne Krankenkassen Beitragssatzsteigerungen vornehmen müssen", sagte dazu die Vorständin des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), Anne Klemm, dem "Handelsblatt".
Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, kritisierte gegenüber dem "Handelsblatt" die steigenden Sozialabgaben. "Arbeit soll netto mehr Spaß machen", sagte er. "Die steigenden Sozialabgaben verderben diese Freude." Ohne ausgabensenkende Reformen bei der Kranken- und Pflegeversicherung schwinde die Akzeptanz der Sozialsysteme.
"Die Strukturen müssen deutlich effizienter und finanziell nachhaltiger werden", forderte er.
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