Warschau. Der ehemalige polnische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa rechnet damit, dass der Oppositionspolitiker Donald Tusk neuer Regierungschef in Warschau werden wird. Er gehe fest davon aus, dass Tusk "derjenige sein wird, der eine neue Regierung bilden wird", sagte Walesa der "Mitteldeutschen Zeitung".
Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda hatte Anfang der Woche den bisherigen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki von der PiS-Partei mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Die PiS war bei den Parlamentswahlen vor gut drei Wochen zwar stärkste Partei geworden, hat aber keine Mehrheit im Parlament - im Gegensatz zu einem Oppositionsbündnis aus drei Parteien unter Führung von Tusk. Mit Blick auf das Wahlergebnis sagte Walesa der Zeitung, er sei stolz auf seine Polen. "Sie sind jetzt aufgewacht."
Tusk sei ein "fantastischer Politiker". Unter der PiS-Regierung sei Polen dagegen "in ein Loch gefallen". Die Deutschen müssten aufpassen, dass es ihnen nicht auch so gehe, mahnte Walesa: "Passt auf, dass ihr nicht Demagogen und Populisten an die Macht lasst."
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