Leck in AKW Isar 2: Warnungen vor Risiken werden laut

Nach Bekanntwerden eines Ventillecks im bayerischen Atomkraftwerk Isar 2 warnen SPD, Grüne und Naturschützer vor Risiken für die geplante Atomkraft-Reserve.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Essenbach. Nach Bekanntwerden eines Ventillecks im bayerischen Atomkraftwerk Isar 2 warnen SPD, Grüne und Naturschützer vor Risiken für die geplante Atomkraft-Reserve. "Atomkraft ist und bleibt eine Hochrisikotechnologie und kein Spielball irgendwelcher politischer und wirtschaftlicher Interessen", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, Matthias Miersch, der "Rheinischen Post" (Mittwoch).


"Natürlich muss der technische Zustand bei der Ausgestaltung der Notreserve berücksichtigt werden." Der Energiepolitiker verwies auf das umstrittene Gutachten des TÜV Süd zum Weiterbetrieb des AKW Isar 2. "Die Substanz der gutachterlichen Äußerung ist mehr als fraglich. Erst gehen die Atomlobby und allen voran Friedrich Merz und Markus Söder wochenlang mit dem Gutachten hausieren, und jetzt kommt plötzlich diese Meldung", sagte Miersch mit Blick auf den bekanntgewordenen Reparaturbedarf. Auch die Grünen pochen darauf, dass die Sicherheit des Weiterbetriebs oberste Priorität habe. "Markus Söder hat uns die letzten Wochen weismachen wollen, dass Atomkraftwerke wie Kaffeemaschinen einfach mal schnell ein und ab geschaltet werden können. Die jüngst aufgetretenen Sicherheitsmängel an Isar 2 zeigen, wie richtig es ist, dass wir sorgsam mit dieser Hochrisikotechnologie umgehen und Sicherheit oberste Priorität bleibt", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Dieter Janecek, der "Rheinischen Post". Um weitere Entscheidungen zur Notreserve treffen zu können, müssen laut Janecek "erstmal alle Fakten auf den Tisch". Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Kai Niebert, sieht sich nach Bekanntwerden des Defekts an Isar 2 in einem Punkt bestätigt: "Die AKW lösen keine Probleme, sondern sind ein Problem. Wir sollten die Debatte ad acta legen und echte Problemlösungen schaffen", sagte Niebert der "Rheinischen Post".

"Der Stresstest der Netzbetreiber hat gezeigt, dass die AKW nur marginal zur Versorgungssicherheit beitragen. Den Strompreis senken sie überhaupt nicht", betonte der DNR-Präsident. Es stelle sich die Frage, warum der sogenannte Streckbetrieb so prominent diskutiert werde, so Niebert weiter.




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