Berlin. Vor dem Bildungsgipfel der Bundesregierung haben Lehrervertreter massive Kritik an dem Treffen geäußert. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, bezeichnete das Format des Treffens in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) als "enttäuschend", da es den Aufgaben, die man im Bildungswesen bewältigen müsse, nicht gerecht werde.
Es seien so große Veränderungen notwendig, dass ein solcher Gipfel nicht ausreichend sei, um vorwärtszukommen. Das Bildungssystem stehe vor zahlreichen Herausforderungen: "Wir müssen beispielsweise den Fachkräftemangel nachhaltig beheben, wir müssen Bildung besser finanzieren und Mittel besser verteilen, wir müssen den Pädagogen-Beruf wieder attraktiver machen und die Chancengleichheit verbessern", so Finnern. Auch vom Deutschen Lehrerverband kam Kritik, vor allem am Fehlen zahlreicher Kultusminister. Man könne nicht mehr von einem Gipfel reden, die Erwartungen des Lehrerverbandes seien daher "bescheiden", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Funke-Zeitungen.
Er forderte, "dass der Bund klarstellt, wann und mit welcher Haushaltsausstattung die im Koalitionsvertrag der Ampel verabredeten Bildungsprojekte umgesetzt werden." Zudem dürfe der Bildungsgipfel keine "singuläre Showveranstaltung" bleiben, sondern müsse den Anfang bilden für einen permanenten Diskurs über bessere Bildung mit allen Beteiligten. Meidinger bekräftigte außerdem erneut die Forderung des Lehrerverbandes nach einem Sondervermögen Bildung in Höhe von 100 Milliarden Euro.
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