Lehrerverband kritisiert Kultusminister: "Er hat zu spät reagiert"

Der Kultusminister hat angekündigt, dass das Land Niedersachsen 45 Millionen Euro in die Schulen investieren wird.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Region. Am heutigen Dienstag hat der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne angekündigt, dass das Land Niedersachsen 45 Millionen Euro für zusätzliches Personal und Schutzausrüstung in Schulen bereitstellen wird (regionalHeute.de berichtete). Die Umsetzung dieses Vorhabens kritisiert der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR). Der Lehrerverband beklagt in einer Pressemitteilung, dass der Kultusminister zu spät auf die Mängel in Schulen reagiert hätte. Darüber hinaus sei der Verband skeptisch, dass die Versprechen Tonnes auch so umgesetzt werden könnten, insbesondere in Hinblick auf Raumluftfilter.


„Spät, hoffentlich nicht zu spät hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne Maßnahmen bekannt gegeben, die schon früher hätten ergriffen werden müssen. Es handelt sich dabei um sinnvolle und wichtige Maßnahmen, wie die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Einstellung zusätzlicher pädagogischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Schutzmittel wie FFP2-Masken zum Eigenschutz der Lehrkräfte oder Ersatzmasken für Schülerinnen und Schüler. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird davon abhängen, wie schnell diese wirklich umgesetzt werden. Hier sind leider aus Erfahrung berechtigte Zweifel angebracht. Es wird auch nicht einfach werden, geeignetes Personal zu finden, das die Lehrkräfte unterstützen kann. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Unsere Schulen brauchen sofort und nicht erst nach Wochen die Unterstützung.

Unbefriedigend sind die Ausführungen zur möglichen Anschaffung von Raumluftfiltern an den Schulen. Hier muss sich das Land dringend weiterbewegen und mehr tun, als nur im begründeten Einzelfall solche sinnvollen Geräte zu bezuschussen. Letzten Endes zeigen die jetzt angekündigten Maßnahmen, dass Niedersachsen zu lange gewartet hat und erst anfängt zu handeln, wenn das Kind fast schon in den Brunnen gefallen ist. Wir haben heute mehr erwartet!
Grundsätzlich müssen alle, die in Schule tätig sind und dort lernen, vor Ansteckung effektiv geschützt werden. Die heutigen Maßnahmen sind ein richtiger, aber noch viel zu geringer Schritt dorthin. Wir fordern die Landesregierung nachdrücklich auf, stringenter zu handeln und insbesondere die Zeit zu nutzen, um auch über das Szenario B nachzudenken. Völlig ausschließen sollte der Kultusminister dieses nicht! Es reicht nicht, nur bis zur nächsten Ecke zu planen.

Eine Rücksprache und Beteiligung auch anderer Lehrerverbände als nur die heute in der Pressekonferenz anwesenden wäre im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit angebracht gewesen", so das Statement des VNL/VDR.


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