Luftfahrtbranche drängt auf Unterstützung zur Dekarbonisierung

Die deutsche Luftfahrt äußert vor der für Montag geplanten Nationalen Luftfahrtkonferenz Sorgen, dass alternatives Kerosin (SAF) fehlen werde, um die von 2025 an geltenden und stufenweise steigenden Pflichtquoten für die klimafreundlicheren Kraftstoffe zu erfüllen.

von


Passagiere laufen über das Rollfeld zu einem Ryanair-Flugzeug (Archiv)
Passagiere laufen über das Rollfeld zu einem Ryanair-Flugzeug (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

München. Die deutsche Luftfahrt äußert vor der für Montag geplanten Nationalen Luftfahrtkonferenz Sorgen, dass alternatives Kerosin (SAF) fehlen werde, um die von 2025 an geltenden und stufenweise steigenden Pflichtquoten für die klimafreundlicheren Kraftstoffe zu erfüllen. "Es wird eine riesige Kraftanstrengung werden, um CO2-Neutralität im Luftverkehr zu erreichen", sagte Jost Lammers, Chef des Münchner Flughafens und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe).


"Für diese Mammutaufgabe ist mehr staatliche Unterstützung nötig." Michael Schöllhorn, Rüstungschef von Airbus und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), mahnte, die Luftfahrt bei der Versorgung mit synthetischen Kraftstoffen gegenüber anderen Branchen wie der Automobilwirtschaft zu bevorzugen. "Dort, wo es Alternativen gibt, sollte man die nutzen." Flugzeuge würden noch viele Jahre mit flüssigen Kraftstoffen fliegen müssen.

"Batterien wären viel zu schwer, mit Autos geht das aber", so Schöllhorn. "Solange es zu wenig nachhaltige Kraftstoffe für alle möglichen Nutzer gibt, muss die Luftfahrt priorisiert werden, damit am Ende alle Branchen in der Dekarbonisierung vorankommen." Lammers und Schöllhorn sprachen sich gegen höhere Abgaben aus. "Wenn man schaut, in welchen Industrien Deutschland noch führend ist, dann ist die Luftfahrtindustrie, Airlines und Hersteller gleichermaßen, zu nennen", sagte Schöllhorn.

"Da liegt es nahe, diese Stellung in eine Führungsrolle für nachhaltige Luftfahrt zu überführen". Dafür sollten Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer von 1,5 Milliarden Euro genutzt werden. "Damit das für den Klimaschutz Fortschritt bringt, sollte das Geld für den Ausgleich der enormen Mehrkosten synthetischer Kraftstoffe eingesetzt werden", sagte Lammers. Zusatzabgaben schadeten seiner Ansicht nach.

"Wir benötigen dringend ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Gebühren." In der Nach-Corona-Erholung hinke Deutschland dem Rest Europas hinterher, so Lammers. "Ich habe die Sorge, dass wir den Anschluss verlieren. Die Qualität der Luftverkehrsanbindung Deutschlands hat unmittelbare Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland."




mehr News aus der Region