Braunschweig. Am heutigen Mittwoch startete in Braunschweig am Landgericht der Prozess im Fall der ermordeten 15-jährige Anastasia aus Salzgitter. Vor einem halben Jahr wurde diese tot aufgefunden. Vor Gericht muss sich nun ein 14-Jähriger verantworten, der für Staatsanwaltschaft als dringend tatverdächtig gilt, das Mädchen ermordet zu haben.
Der leblose Körper der seit Tagen vermissten Anastasia wurde im Juni auf einem abgelegenen Gelände am Hans-Böckler-Ring in Salzgitter gefunden. Der angeklagte 14-Jährige soll zusammen mit einem 13-Jährigen das Mädchen dorthin gelockt und anschließend getötet haben. Der jüngere der beiden ist noch nicht strafmündig und wird so einer Strafe entgehen, der 14-Jährige muss sich nun aber vor Gericht verantworten.
Der erste Prozesstag - Bewusstes Schweigen
Am ersten Tag des Prozesses schwieg der Angeklagte zunächst zu der Tat. Geklärt wurden zunächst nur Angaben zur Person. regionalHeute.de sprach nach der Verhandlung mit dem Verteidiger Thilo Schäck. Dieser erklärte, dass man sich bewusst dazu entschieden habe, sich noch nicht auf Details einzulassen. Dies sei in der Strafverteidigung kein unübliches Vorgehen, vor allem in einem so dynamischen Fall. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen und es würden weiterhin neue Erkenntnisse dazukommen. So seien erst kurz vor dem Prozessstart noch neue Unterlagen eingegangen. Im Laufe der Verhandlung, die sich über mehrere Prozesstage strecken soll, werde sich sein Mandant sicherlich weiter äußern. Aktuell schaut man offensichtlich erst einmal, was die Staatsanwaltschaft in der Hand hat.
Von Unschuld überzeugt
Schäck gab allerdings auch seine Einschätzung zu dem Fall. Seiner Erkenntnis nach sei sein Mandant unschuldig. "Ich gehe davon aus, dass er es nicht war", erklärte der Verteidiger gegenüber regionalHeute.de. Demnach sei auch das Ziel der Verteidigung ganz klar: Ein Freispruch.
In diesem Zusammenhang erwähnt Schäck auch andere Personen, die eventuell beteiligt sein könnten. Dabei geht es um den dritten Jugendlichen (17), der bislang wenig Erwähnung gefunden hat. Dieser soll von der Polizei zunächst festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden sein, so geht aus Medienberichten hervor.
Der Prozess gegen den Jugendlichen ist auf 13 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte nach aktuellem Plan Ende Februar ergehen. Bis dahin verbleibt der Angeklagte weiter in Untersuchungshaft.
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