Region. Die knapp 9.000 Bau-Beschäftigten in der Region können sich über fehlende Arbeit nicht beschweren. Doch viele von ihnen verdienen deutlich weniger, als ihnen zusteht. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in einer Pressemitteilung hin – und ruft die Bauarbeiter dazu auf, im Zweifelsfall die Firma zu wechseln.
„Der Bau boomt – auch in der Pandemie. Die Betriebe suchen händeringend Fachleute. Es kann nicht sein, dass in dieser Situation viele Beschäftigte um einen angemessenen Lohn gebracht werden“, sagen Karl-Heinz Ehrenberg, Bezirksvorsitzender der IG BAU Braunschweig-Goslar und Dieter Großmann, Bezirksvorsitzender der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen.
"Nicht länger unter Wert verkaufen"
Wer mit einer dreijährigen Ausbildung als Spezialbaufacharbeiter arbeite, müsse aktuell auf einen Stundenlohn von 21,58 Euro kommen. Carsten Burckhardt vom Bundesvorstand der IG BAU, der die Tarifverhandlungen für die Gewerkschaft geführt hat, ruft jetzt zum Lohn-Check auf: „Jeder, der weniger verdient, sollte seinem Chef Bescheid sagen und sich nicht länger unter Wert verkaufen. Im Klartext heißt das dann auch: den Betrieb wechseln.“
Nach Informationen der Gewerkschaft liege der Durchschnittsverdienst von Bauarbeitern in Niedersachsen aktuell bei 18,33 Euro pro Stunde – 3,25 Euro weniger als der Tariflohn. „Rein rechnerisch gehen einem gelernten Straßenbauer oder Zimmerer damit pro Jahr knapp 6.800 Euro durch die Lappen“, betonen die Gewerkschafter. Die IG BAU weist darauf hin, dass jeder Anspruch auf die tarifliche Bezahlung hat, der in der Gewerkschaft ist und dessen Betrieb dem Arbeitgeberverband im Bauhandwerk oder in der Bauindustrie angehört.
Infos und Tipps zum fairen Lohn und zum Jobwechsel gibt es im Internet unter www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de.
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