Mega Cannabis-Plantagen in leerstehenden Gebäuden - Täter vor Gericht

Die Gruppe soll bundesweit aktiv gewesen sein. Für die Polizei war es einer der größten Einsätze der jüngeren Geschichte.

Polizeikräfte bei der Razzia in Liebenburg. Archivbild
Polizeikräfte bei der Razzia in Liebenburg. Archivbild | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Es war einer der größten Polizeieinsätze der jüngeren Geschichte in den Landkreisen Goslar und Wolfenbüttel. Anfang Mai dieses Jahres wurden in Liebenburg und Semmenstedt große Drogen-Plantagen in leerstehenden Gebäuden ausgehoben. Wie aus einer Ankündigung des Landgerichts Braunschweig hervorgeht, war dies nur die Spitze des Eisbergs. Am heutigen Montag beginnt der Prozess gegen vier Angeklagte.



Den vier Angeklagten im Alter zwischen 27 und 55 Jahren, welche alle in Untersuchungshaft sitzen, wird vorgeworfen, Mitglieder einer Tätergruppierung gewesen zu sein, die im gesamten Bundesgebiet leerstehende Gebäudekomplexe angemietet und diese mit umfangreichen und hochprofitablen Cannabis-Indoor-Plantagen ausgestattet zu haben. Die hierdurch erzielten Erträge im dreistelligen Kilobereich seien gewinnbringend im gesamten Bundesgebiet verkauft worden.

6.649 Cannabis-Pflanzen entdeckt


Der 27-, 32- und 35-jährige Angeklagte sollen zwischen Februar und Mai 2023 mit weiteren Personen in einem leerstehenden ehemaligen Industriegebäude in Liebenburg 13 großdimensionierte Cannabis-Felder und Anzuchtkomplexe für Setzlinge errichtet und betrieben haben. Im Rahmen der Durchsuchung seien insgesamt 6.649 Cannabis-Pflanzen entdeckt worden. Eine polizeiliche Wiegung habe 252,51 Kilogramm Cannabis Blatt- und Blütenmaterial und damit konsumfähiges Material in Höhe von 166,22 Kilogramm, mithin eine Menge für 1.108.166 Konsumeinheiten, ergeben. Der Ertragswert für diese Charge habe bei 833.100 Euro gelegen. Aufgrund der hochprofessionalen Aufzuchtinstallationen seien sechs Ernten pro Jahr möglich gewesen.

Semmenstedt noch im Aufbau


Parallel dazu sollen der 32-, 35- und 55-jährige Angeklagte im Zeitraum von April bis Mai 2023 mit weiteren Personen begonnen haben, in einem ehemaligen leerstehenden Supermarkt in Semmenstedt eine Cannabisplantage für den Anbau von mindestens 1.000 Cannabispflanzen zu errichten, um den aus der Ernte gewonnen Ertrag von mindestens 25 Kilogramm pro Ernte für insgesamt 125.000 Euro zu veräußern. Aufgrund der hochprofessionalen Aufzuchtinstallationen seien sechs Ernten pro Jahr möglich gewesen.

Fortsetzungstermine sind für den 6. und 27. November, den 18. Dezember sowie 5., 18. und 31. Januar 2024 angesetzt.


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