Mehr Bewerber als Ausbildungsplätze in IT-Berufen

In den IT-Berufen in Deutschland gibt es trotz Fachkräftemangel mehr Bewerber als Ausbildungsplätze.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. In den IT-Berufen in Deutschland gibt es trotz Fachkräftemangel mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. Für 20.700 Bewerber in allen Lehrberufen der Informationstechnik gab es dieses Jahr nur 18.500 Plätze, teilte die Bundesagentur für Arbeit dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) mit.


Besonders auffällig ist die Lage im Beruf "Softwareentwickler": Hier gab es zum Start des Ausbildungsjahres 2022/23 je 100 Lehrstellen sogar 199 Bewerber. Das steht im Gegensatz zum Gesamttrend: Quer über alle Berufe gab es fast 70.000 unbesetzte Lehrstellen. Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom fehlen aktuell allein in der Privatwirtschaft 137.000 IT-Fachkräfte. Bitkom-Präsident Achim Berg hatte im "Handelsblatt" schon vor zwei Jahren 10.000 zusätzliche Ausbildungsplätze gefordert: "Von größeren Unternehmen - mit IT-Abteilungen ab etwa zehn Mitarbeitern - kann man durchaus erwarten, dass sie mehr ausbilden."

Der massive allgemeine Fachkräftemangel in der IT reduziere natürlich auch die Ausbildungskapazität, sagte Bitkom-Ausbildungsexpertin Leah Schrimpf. "Wenn Spezialisten fehlen, gibt es auch weniger, die Zeit in die Ausbildung investieren können." Das könne gerade für kleinere Unternehmen schnell zu einem "Teufelskreislauf" werden. Zudem kämpften gerade Start-ups häufig an vielen Fronten, duale Ausbildung stehe da notgedrungen vielfach "nicht ganz oben auf der Agenda".

Auch seien die erst kürzlich modernisierten IT-Ausbildungsberufe noch nicht überall so bekannt, wie es angesichts des Mangels wünschenswert wäre. Insgesamt bildeten in der Branche Information und Kommunikation 2020 nur 24 Prozent der Betriebe aus, in der gesamten Wirtschaft waren es 29 Prozent, teilte das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) mit. Insgesamt könnten also deutlich mehr IT-Betriebe ausbilden, als es tatsächlich tun, sagte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger.


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